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Die Medienanstalt NRW droht, den Let's Player Gronkh abzuschalten

von Michael Förtsch
Wer regelmäßig Videospiele im Livestream spielt und kommentiert, braucht in Deutschland dafür eine Lizenz. Zumindest sagt das die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen. Sie droht nun, den Livestream von Deutschlands erfolgreichstem Let's Player Gronkh abzuschalten.

Let's Player, die auf Youtube oder Twitch Videospiele zocken und kommentieren, können tausende von Zuschauern erreichen. Bereits im März hat die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen festgestellt, dass Peter Smits mit seinem Stream PietSmiet Live als Fernsehsender gilt. Sein Kanal sei, obwohl er über das Internet gesendet wird, ein Rundfunkangebot und damit zulassungs- und lizenzpflichtig. Die notwendige Lizenz kostet zwischen zwischen 1000 und 10.000 Euro.

Auch der populäre Let's Player Erik Range, besser bekannt als Gronkh, soll mit seinem Twitch-Stream, der mehr als 680.000 Follower hat, eben diese Voraussetzungen erfüllen. Range wurde von der Landesmedienanstalt deshalb aufgefordert, seinen Kanal abzuschalten oder eine Lizenz zu beantragen. Tobias Schmid, der neue Direktor der Landesmedienanstalt NRW, sagte dazu in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger, dass für Plattformen im Netz dieselben Regeln gelten, wie für klassische Medienunternehmen.

Range wehrte sich gegen die Forderung und ließ über seinen Anwalt Jörg Schaller erklären, dass der Twitch-Kanal weder einem Sendeplan folge noch eine „regelmäßige Verbreitung“ habe. Obwohl er zweimal wöchentlich live geht.

In einem aktuellen Antwortschreiben beharrt die Medienanstalt allerdings auf ihrem Standpunkt, das berichtet das Fachmagazin GamesWirtschaft. Ausschlaggebend seien die 500 potentiellen Nutzer, die Range gleichzeitig beim Spielen zuschauen könnten. Bis zum 10. Juli hat der Let's Player nun Zeit, zu entscheiden, ob er sein Angebot gerichtlich prüfen lassen möchte. Gleichzeitig droht die Medienanstalt, ein Verfahren gegen Range einzuleiten. Damit könnte er gezwungen werden, die Live-Sendungen einzustellen.

Unklar ist allerdings derzeit, ob die Forderung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen dauerhaft bestehen bleibt. Denn die neue Landesregierung Nordrhein-Westfalens aus CDU und FDP hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die „Rundfunklizenz für Streamer“ zu kippen. Die Parteien haben angekündigt, die „Regeln für Streaming-Dienste an das digitale und konvergente Zeitalter“ anzupassen und die Lizenzpflicht aufzuheben. Allerdings wird das wohl nicht vor dem 10. Juli geschehen, dem Ultimatum der Landesmedienanstalt an Erik Range.

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