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Studie: Nur etwas mehr als die Hälfte der Seiten im Tor-Netzwerk sind illegal

von Anna Schughart
Die verborgenen Seiten des Internets gelten als Hort des Verbrechens, wo man Auftragsmörder anheuern und Drogen kaufen kann. Doch eine Untersuchung zeigt: Nicht nur Kriminellen nutzen den Schutz der Anonymität.

Manche Internetseiten kann man nicht einfach per Google aufrufen, man braucht dafür eine spezielle Software. Das über den Tor-Browser nutzbare Darknet bietet Anonymität, es verbirgt die Identität der Menschen, die es nutzten. Das macht es für Kriminelle so interessant: Erst vor einem Monat führte das BKA eine große Razzia gegen Drogen- und Waffenhändler durch, die ihre Ware über Marktplätze im Darknet verkauft haben.

Doch auch Menschen, die einfach nur ihre Privatsphäre schützen wollen, nutzen Tor. Und zwar häufiger, als man es aufgrund des schlechten Rufs vermuten würde. Eric Michaud, der Gründer von Darksum hat zusammen mit der britischen Sicherheitsfirma Intelliagg rund 13.000 aktive Seiten des Tor-Netzwerkes untersucht. Nur etwas mehr als die Hälfte wies dabei einen illegalen Inhalt auf. „Das hat uns echt überrascht“, sagte Michaud zu Technology Review. „Wir dachten, es wäre viel schlimmer.“

Neben illegalen Inhalten wie Pornografie oder Datenhehler-Angeboten fand die Software der Forscher auch zahlreiche Internetforen, die von Menschen genutzt werden, die sich in einem extrem privaten Rahmen austauschen möchten. Zum Beispiel gebe es „Trans-Foren, in denen sich die Menschen über ihr alltägliches Leben unterhalten.“ Oder auch Foren zur Furry-Subkultur.

Auch wenn der Zensus nicht alle Seiten auswerten konnte, die Ergebnisse passen zu einer anderen Studie: Anfang Februar hatten zwei Forscher des King's College London ihre Untersuchung veröffentlicht, bei der sie etwas mehr als 2700 aktive Seiten des Tor-Netzwerks analysiert haben. Davon waren 1,547 illegalen Inhalts — also rund 57 Prozent. 

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