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Facebook will Fake-Überschriften effektiver bekämpfen

von WIRED Staff
In letzter Zeit kommt es auf Facebook immer wieder zur Manipulation von Überschriften bei Nachrichtenseiten: Die Betreiber von Gruppen in dem sozialen Netzwerk nutzen die Möglichkeit, bei der Verlinkung Texte anzupassen, um Artikel von seriösen Medien zu manipulieren und in einem neuen Licht erscheinen zu lassen. Jetzt will Facebook gegensteuern.

Der neueste Fall von Überschriftenfälschung setzt eine Nachricht des Handelsblatts in ein neues Licht: Im Original heißt es „Mitteldeutsche Regiobahn führt Frauenabteile ein“; in der von der Seite "Deutschland DECKT AUF" geteilten Version wird daraus „Regiobahn führt Frauenabteile ein, wegen Übergriffe durch Flüchtlinge“. Von der falschen Grammatik abgesehen kommen im Originalartikel weder Übergriffe noch Flüchtlinge vor — dem Nutzerverhalten entsprechend werden auf Facebook aber vor allem die Überschriften und der Vorschautext geteilt und gelesen.

Wie Spiegel Online berichtet, wurde eine Richtigstellung des Handelsblatts auf der Seite von „Deutschland DECKT AUF“ gelöscht und der Account der Zeitung dort gesperrt. Bisher bietet Facebook keine effektive Möglichkeit, gegen diese Form der Manipulation vorzugehen. Nutzer können einen geteilten Beitrag als Falschmeldung deklarieren, was es optional ermöglicht, den Urheber des Beitrags zu kontaktieren. Direkt beim Netzwerk selbst melden lässt sich die Sache aktuell noch nicht — eine Meldung der Seite durch die „Handelsblatt“-Redakteurin Tina Halberschmidt resultierte zunächst in einer automatischen Antwort.

Die Funktion, Überschriften von Artikeln beim Teilen anzupassen, ist durchaus gewollt: Verbreiten Seiten ihre Themen auf dem sozialen Netzwerk, gelten andere Grundsätze für einen ansprechenden Aufmacher als direkt auf der Webseite. Damit Facebook auch in Zukunft zur Verbreitung von Nachrichten externer Seiten genutzt werden kann, will der Konzern künftig dafür sorgen, dass nur die offiziellen Fanseiten der jeweiligen Quelle Überschrift und Teasertext anpassen können. Wann genau diese Maßnahme umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt — Facebook gibt jedenfalls an, mit Hochdruck daran zu arbeiten. 

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