Die Brüder Kreshnik und Kastriot S. sind seit 2014 auf der Flucht. Sie werden wegen Urheberrechtsverletzungen und weiteren Vorwürfen international gesucht. Kreshniks Festnahme vor der deutschen Botschaft in Pristina ist die Konsequenz aus dreijähriger Ermittlungsarbeit. Eine Razzia im Jahr 2014 hatte ergeben, dass die Betreiber zusammen mit Avit O. auch für ein weiteres Streamingportal namens Movie4k.to, sowie für Foren wie Mygully.com, Boerse.sx und Filesharingdienste wie Shared.sx und Bitshare.com verantwortlich waren.
Nach der Zerschlagung des Streamingportals Kino.to im Jahr 2011 mauserte sich Kinox.to zum Nachfolger des illegalen Streaming-Diensts. Solche Pirating-Seiten nutzen unterschiedliche internationale Regeln aus, um ihre Inhalte anzubieten – über Top-Level-Domains aus Staaten mit weniger strengen Reglementierungen verbreiten sie Filme und Serien, die ein Netz aus Zulieferern zuvor im Kino abgefilmt oder aus dem PayTV mitgeschnitten haben – beliebt ist zum Beispiel die Domain .to aus dem Königreich Tonga im Südpazifik.
Die Festnahme von Kreshnik S. ist ein weiterer Schlag im Krieg gegen illegale Netzinhalte in diesem Jahr. Bereits im August wurden zwei große Online-Marktplätze des Darknets vom Netz genommen. Der Mitbetreiber von Kinox.to, Avit O., sitzt seit 2015 für drei Jahre in Haft, nachdem er in knapp 3000 Fällen von Urheberrechtsverletzung verurteilt wurde. Mit Kastriot S. verbleibt der letzte gesuchte mutmaßliche Hauptbetreiber der verschiedenen Streamingdienste weiterhin auf der Flucht. Kinox.to ist dabei weiterhin online.
