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Kim Dotcoms Verhandlung wird live im Internet übertragen

von Gründerszene
Der Mann, der sich Kim Dotcom nennt, steht Donnerstag in Neuseeland vor Gericht. Es wird über seine Ausweisung in die USA entschieden. Und die ganze Welt kann zuschauen.

Kim Schmitz aus Kiel, der sich Dotcom nennt, stilisiert sich gerne als Kämpfer für die Freiheit im Internet. Er wäre so gerne ein Superheld – und fühlt sich zu Unrecht verfolgt. Vor allem von den amerikanischen Behörden. In den bisherigen Verhandlungen hätten sie seiner Meinung nach getäuscht und getrickst.

Deshalb hat Schmitz jetzt vor Gericht erstritten, dass die Verhandlung über seine Auslieferung von Neuseeland in die USA im Internet übertragen wird. So könne sich jeder ein Bild von der Verhandlung machen. Der Stream soll um 23 Uhr MEZ starten. In den USA ist Kim Schmitz wegen Verstößen gegen Copyrightgesetze angeklagt. Dort drohen ihm 20 Jahre Haft.

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Im Zentrum der Auseinandersetzungen steht die Plattform Megaupload, auf der Nutzer ohne Beschränkungen Musik, Filme und andere Inhalte austauschen konnten. Schmitz argumentiert mit der Freiheit des Internets. Copyright-Besitzern sehen das etwas anders. Ihnen sind laut US-Behörden mindestens eine halbe Milliarde Dollar Einnahmen entgangen. Die Plattform ist inzwischen geschlossen. Ohne Verhandlung oder Urteil, beklagt sich Schmitz.

In Interviews betont er, er hätte nie irgendwelche Copyrights verletzt und fühle sich nicht verantwortlich dafür, was Nutzer auf seiner Plattform machten. Messerhersteller seien ja auch nicht verantwortlich dafür, was ihre Kunden mit den Schneidewerkzeugen machten. Willkommen in der Welt von Kim Schmitz.

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Eigentlich hatte sich Kim Schmitz in Neuseeland ein gemütliches Leben eingerichtet. Die Behörden erlaubten ihm trotz seiner diversen Straftaten den ständigen Aufenthalt. Hier konnte er mehr oder weniger ungestört seinen diversen Aktivitäten nachgehen. Zum Beispiel endlosen Gaming-Sessions. Oder der Veröffentlichung von Musik mit dazugehörigen Videos, die von den schlichten Träumen eines schlichten Mannes erzählen. Seine Anwesen wurde schließlich von den Behörden durchsucht. Seitdem wird um seine Auslieferung in die USA verhandelt.

Lange Zeit schienen die neuseeländischen Behörden nicht an einer Auslieferung von Schmitz in die USA interessiert zu sein. Sie erklärten die Razzia in seiner Villa zunächst für rechtswidrig. Doch Weihnachten 2015 schienen sie genug von dem merkwürdigen Mann aus Deutschland und seinen Geschäftsgebaren zu haben und stimmten seiner Auslieferung zu. Gegen dieses Urteil legten die Anwälte von Schmitz Berufung ein. Und wir können morgen alles im Internet live miterleben. Fast live. Es wird ein Zeitversatz von 20 Minuten geben. Das Gericht will verhindern, dass gesperrtes Material veröffentlicht wird. Eine verständliche Idee in diesem Zusammenhang.

Auf Twitter spielt Schmitz einen Tag vor der Gerichtsverhandlung einmal mehr den Kämpfer für die Freiheit im Internet, so, wie er sie sieht. Er hat schließlich gute Geschäfte damit gemacht:

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Dieser Artikel erschien zuerst bei Gründerszene.

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