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Digital ist besser / Johnny Haeusler wünscht sich, dass sein Smartphone endlich nützliche Features bekommt

von Johnny Haeusler
Kaum ein Kneipengespräch, kaum eine gesellige Runde, nicht einmal die zufällige Unterhaltung in der Schlange an der Supermarktkasse kommt heutzutage ohne ein Gespräch über die neuesten tragbaren Technologien aus. Zu den Debatten über Tablets und Smartphones gesellen sich mittlerweile die über Smartwatches und digitale Fitnessarmbänder. Und auch die Diskussion über die Frage, wohin genau man sich den Chip am besten implantieren lässt, ist nur noch wenige Jahre entfernt.

Ständig fragen wir (und andere, die es auch nicht besser wissen), welches Gerät ist wohl das richtige für uns. Ob ein großer oder ein kleiner Screen besser passt. Ob wir uns für Android oder iOS oder gar für Windows Phone entscheiden sollten. Ob es dafür eine Hülle gibt, die man möglichst umständlich aufklappen muss, und deren Vorderseite ständig die Fotolinse verdeckt. Ob wir ein Gyroskop im Smartphone brauchen. Und was das überhaupt ist.

Nur die wichtigste aller Fragen rund um mobile Technologien stellen wir uns viel zu selten. Nämlich die Frage, was Geräte leisten müssten, um uns wirklich (wieder) zu begeistern und zu nützen.

Ich nehme ein vier Millimeter dickeres Smartphone lächelnd in Kauf, wenn die Batterie dafür einen halben Tag länger hält.

Die Hersteller unserer digitalen Helfer sparen nicht an der Entwicklung neuer, zusätzlicher Features, mit denen uns die Hand wässrig gemacht werden soll, in der wir unbedingt das allerneueste Gadget halten wollen. Aber brauchen wir nicht ganz andere Funktionen als die uns angebotenen?

Vielleicht ist es praktisch, mit dem Smartphone bezahlen zu können. Noch viel praktischer aber wäre es, würde sich sein Akku immer dann aufladen, wenn es in der Sonne liegt. Und wenn ich schon beim Thema bin: Sicher ist ein unglaublich dünnes, leichtes Gerät sehr schick, aber ich würde zwei bis viereinhalb Millimeter mehr Dicke lächelnd in Kauf nehmen, würde meine Batterieladung dafür einen halben Tag länger halten.

Es wäre mir lieber, wenn ich für die Deaktivierung von GPS einen kleinen Hardwareschalter am Gerät hätte.

Es ist auch nicht so, dass ich den Herstellern von Hard- und Software misstraue, unter Garantie schaltet sich der GPS-Chip in meinem Smartphone wirklich ab, sobald ich eine Grafik auf dem Touchscreen von “On” auf “Off” wechseln lasse. Aber lieber wäre es mir schon, wenn ich für die Deaktivierung von GPS einen kleinen Hardwareschalter am Gerät hätte und mutige Technikauseinandernehmer in zahlreichen YouTube-Videos beweisen würden, dass dieser Schalter die eingebaute Ortung tatsächlich komplett lahmlegt. Okay, ich gebe es zu: Ich misstraue den Herstellern von Hard- und Software doch. Weitere Beispiele? Gerne.

Jedes Smartphone kommt mit einem vorinstallierten E-Mail-Client, kein einziger davon beherrscht von Haus aus die Verschlüsselung von E-Mails und Anhängen. Erst die Installation einer von leidenschaftlichen Nerds entwickelten, in der Handhabung aber oft schwerfälligen und gestalterisch an Windows 3.11 erinnernden App, schafft Abhilfe. Und wo ich gerade beim Thema Sicherheit bin: Während ich in einem Browser wenigstens noch angezeigt bekomme, ob ich gerade eine halbwegs sichere Verbindung habe, blenden beispielsweise Cloud-Apps nicht einmal ein lustiges Icon ein, das mich in Sicherheit wiegt, was die Datenübertragung betrifft.

Doch ich bin zuversichtlich. Ich bin Optimist, was die Entwicklung technologischer Features und Geräte angeht. Wir schreiben schließlich das Jahr 2014, lassen unseren Puls von Armbändern messen und Sonden auf Kometen landen. Wir sind wirklich sehr fortgeschritten.

Ganz bestimmt wird es daher auch nicht mehr lange dauern, bis der reibungslose Austausch von Adressdaten zwischen verschiedenen Mobilgeräten und Betriebssystemen einfach so funktioniert. 

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