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UFOs, Würstchen und Nicolas Cage in einem Buch: Die skurrilen Fake-Statistiken des Tyler Vigen

von Martin Wiens
Zahlen lügen eben doch. Zumindest die von Tyler Vigen, Autor von „Spurious Correlations“, einem ganzen Buch voller skurriler Statistiken. In seinen Fake-Statistiken untersucht der Amerikaner zum Beispiel den Zusammenhang zwischen UFO-Sichtungen und verkauften deutschen Autos.

Wenn der Hotdog-Konsum nach oben geht, steigt auch die Zahl der verkauften Bücher — und umgekehrt. Der statistische Zusammenhang zwischen konsumierten Würstchen und verkauften Romanen liegt bei 91,5 Prozent. Doch obwohl die beiden Variablen korrelieren: Daraus zu schließen, dass beim Lesen die ganze Zeit Hotdogs gefuttert werden, ist zwar eine schöne Vorstellung, aber keine zulässige Kausalität. Denn der zugrunde liegende Korrelationskoeffizient sagt nur aus, dass ein statistischer Zusammenhang besteht und nicht, dass sich die beiden Variablen wirklich gegenseitig beeinflussen. Wenn die Graphen zu konsumierten Hotdogs und verkauften Romanen so ähnlich verlaufen, kann nämlich auch durch dritte Variablen bedingt sein, beispielsweise das Einkommen. Dann spricht man von einer sogenannten Scheinkorrelation.

Die Grafik zum vermeintlichen Buch-Würstchen-Zusammenhang stammt von Tyler Vigen, Autor von „Spurious Correlations“, einem neuen Buch, dass voll ist von solch seltsamen Korrelationen. Obwohl diese alle auf offiziellen Statistiken beruhen — die Quellen legt Vigen hier offen — sind sie alles andere als wissenschaftlich. Darum geht es dem Harvard-Jurastudenten aber auch gar nicht. Er wolle vielmehr das allgemeine Interesse an der Statistik fördern, sagt er. In seinem Buch untersucht er deswegen unter anderem den Zusammenhang von verkauften Autos aus Deutschland und gesichteten UFOs. Das Ergebnis: 93,5 Prozent.

Noch höher, nämlich bei 99,5 Prozent, liegt die Korrelation zwischen Informatikern, die einen Doktorabschluss gemacht haben, und der Zahl der verkauften Comicbücher. Dass Informatiker gerne Comicbücher lesen, mag zwar alte Klischees bedienen, nachgewiesen ist es aber nicht — zumindest nicht durch diese Grafik:

Auf seiner Homepage hat Vigen seine Arbeit unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht. Dort ist es auch möglich, in einem Generator unterschiedliche Variablenpaare zu wählen und eigene Fake-Korrelationen zu schaffen. Zum Beispiel diese hier:

Je mehr iPhones verkauft werden, desto mehr Menschen sterben scheinbar, weil sie die Treppe runterfallen (Korrelation: 0,995).

Und die Filmauftritte von Nicolas Cage scheinen zumindest teilweise mit tödlichen Swimming-Pool-Unfällen zusammenzuhängen (Korrelation: 0,666). 

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