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Ist der Investor Peter Thiel Trumps „Schattenpräsident“

von Elisabeth Oberndorfer
Neben Steve Bannon sei Investor Peter Thiel der wichtigste Berater des US-Präsidenten, sagen Insider. Für dessen Datenanalyse-Firma Palantir Technologies bedeuten die Verbindungen ins Weiße Haus jedenfalls ein gutes Geschäft.

Trotz seines Engagements während und nach Donald Trumps Wahlkampf lehnte Peter Thiel ein offizielles Amt in der neuen US-Regierung immer ab. Doch das braucht er offenbar auch nicht. Der PayPal-Gründer agiere stattdessen im Hintergrund und gestalte die Regierung Trump maßgeblich mit, schreibt das Magazin Politico.

Nach dem Wahlsieg Trumps wurde der Investor Teil des Übergangsteams, seither sitzt Thiel mit sechs Mitarbeitern im Trump Tower, die Schlüsselpositionen besetzen. Sein Vertrauter, der Unternehmer Kevin Harrington, der Thiels privates Kapital verwaltet, wurde Anfang Februar in den Nationalen Sicherheitsrat bestellt. Harrington gestaltet außerdem die Besetzung des Wirtschaftsministeriums mit.

Den früheren PayPal-Vizepräsidenten Mark Woolway lässt Thiel wiederum bei der Postenvergabe im Finanzministerium mitentscheiden. Und der Yale-Professor David Gelernter soll seine Rolle als wissenschaftlicher Berater des Präsidenten ebenfalls durch seine Beziehung zu Peter Thiel bekommen haben.

Thiels Verbündete setzen sich dem Politico-Bericht zufolge außerdem bei der Auftragsvergabe im Verteidigungsministerium für Unternehmen aus der Privatwirtschaft ein. Das kommt vor allem Palantir Technologies zugute, dem von Thiel mitgegründeten Big-Data-Startup. Mit seinen Verbindungen zu US-Geheimdiensten – die CIA war einer der ersten Investoren – steht Palantir seit Jahren in der Kritik.

Vergangene Woche berichtete The Intercept, dass die Spezialisten für Datenverarbeitung ein Überwachungsprogramm für die NSA entwickelt hätten. Das 2004 gegründete Unternehmen bereitet sich derzeit auf einen Börsengang vor und machte 2015 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar. Palantir hat aktuell einen Unternehmenswert von 20 Milliarden Dollar.

Seine Mitarbeiter in San Francisco nennen Thiel laut Politico angesichts seines Einflusses auf die Regierung „Schattenpräsident“. Der Unternehmer und Trump-Berater selbst will sich dazu nicht äußern. Aus dem Weißen Haus heißt es nur, dass er ein sehr wichtiger Unterstützer sei.

Nicht zuletzt war Thiel auch das Bindeglied zu anderen Managern im Silicon Valley: Trotz ihrer Kritik am neuen US-Präsidenten nahmen die CEOs von Apple, Alphabet und anderen Tech-Firmen bei einem Treffen im Dezember teil. Als offizieller Berater ist außerdem Tesla-CEO Elon Musk im Wirtschaftsgremium tätig, Uber-CEO Travis Kalanick verließ dieses aufgrund von Kritik aus der Community.

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