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Apple und das FBI tragen ihren Streit vor den Kongress

von WIRED Staff
In einer Anhörung vor dem Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika hat Apple jetzt seinen Standpunkt in der Frage nach der iPhone-Entschlüsselung für das FBI vorgetragen. Schenkt man der Argumentation des Konzerns Glauben, steht die Cybersicherheit der gesamten Tech-Industrie auf dem Spiel.

Nachdem der Fall des verschlüsselten iPhones eines der beiden San Bernardino-Attentäter die gerichtlichen Instanzen durchlaufen hat, trafen sich die beiden Streitparteien jetzt vor einem Komitee der Legislative: Apple-Spitzenanwalt Bruce Sewell betonte in dem fünfstündigen Treffen immer wieder, dass ein geknacktes iPhone die Sicherheit aller Geräte mit iOS dramatisch schwächen würde. Ein leicht in die Defensive gedrängter FBI-Direktor James Comey gab erstmals zu, dass der Präzedenzfall auch bei weiteren Geräten Anwendung finden könnte, berichtet WIRED US.

Neben den Abgeordneten waren auch Expertenzeugen zugegen, unter anderem Susan Landau, eine Professorin und ehemalige Privatsphäreanalystin von Google. Sie wies darauf hin, dass die Diskussion nicht um das Abwägen von Privatsphäre und Sicherheit geht, sondern um Sicherheit gegen Sicherheit. Hat Apple einmal eine Routine entwickelt, mit der sich die eigene Verschlüsselung brechen lässt, öffnet dies auch kriminellen oder feindlichen Akteuren Tür und Tor.

Die Anhörung vor dem Kongress scheint ein wichtiger Etappensieg für Apple zu sein: Statt von Gerichten mit einem Gesetz aus dem Jahr 1789 zur Herausgabe von Daten verdonnert zu werden, kann der Konzern hier direkt mit den Gesetzgebern kommunizieren und seinen Fall darlegen. Insgesamt stehen die Chancen für Apple gut, hier auf offene Ohren zu stoßen: Eine Schwächung der Sicherheit des iPhones würde Terroristen einfach dazu bewegen, auf andere Geräte und Verschlüsselungen auszuweichen — der Mehrwert für die Ermittlungsbehörden wäre also nur kurzlebig und der Schaden für den wirtschaftlich wichtigen Konzern dafür umso größer. 

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