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Lightyear.fm: Durchs Weltall fliegen und Radiohits aus 100 Jahren hören

von Cindy Michel
Eine Reise durch den Weltraum, die Musik und die Zeit: Zu so einem akustisch-visuellen Trip nimmt einen das Web-Experiment Lightyear.fm mit. Auf der interaktiven Homepage entdecken virtuelle Zeit- und Raumreisende nicht nur die Weiten des Kosmos, sondern auch die Billboard-Hits aus 110 Jahren Rundfunkgeschichte — und wo im All diese gerade erklingen könnten.

Erst ist es still und dunkel. Leuchtende Sterne flackern vorbei. Und dann: Musik aus dem Radio. Wem dieses Szenario bekannt vorkommt, der könnte den Sci-Fi-Klassiker „Contact” aus dem Jahr 1997 gesehen haben. Die poetische Anfangssequenz des Films hat vier Entwickler aus Brooklyn und St. Petersburg zu dem Projekt Lightyear.fm inspiriert. Im Grunde haben sie auf der Basis des Intros eine interaktiv erlebbare Webpräsenz entwickelt.

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Ausgangspunkt für die virtuelle Reise ist der Erdorbit, das Ziel sind die Weiten der Galaxis. Der Sound dazu: Die Billboard-Hits der vergangenen 110 Jahre. Ein Ticker am Rande der Lightyear.fm-Seite zeigt einem, wie viele Lichtminuten, -stunden oder -jahre man von der Erde entfernt ist. Und damit ändert sich auch die Musik: Je nach Distanz spielt ein anderes Lied im Radio. Wer entspannen und den poetischen Trip durchs All genießen möchte, lehnt sich zurück und lässt sich  beschallt fliegen. Wer lieber selbst aktiv wird, steuert sich einfach quer durch die Lichtjahre von Song zu Song.

Aliens auf dem Pluto würden Fetty Wap oder Maroon 5 empfangen.

Was sich erst einmal kompliziert anhört, ist im Grunde genommen eine simple Rechenaufgabe: Radiowellen reisen mit Lichtgeschwindigkeit. Das bedeutet, wenn man ein Lichtjahr — oder 9,8 Billionen Kilometer — von der Erde entfernt wäre, würde man die Sendungen von vor einem Jahr hören.  Zwei Lichtjahre entsprächen dann den Hits von vor zwei Jahren usw.

Auch wenn die Sonde New Horizons knapp zehn Jahre unterwegs war, um Pluto zu erreichen, beträgt die Distanz zu dem Zwergplaneten gerade mal fünf Lichtminuten. Theoretisch und musikalisch gehört, würden Plutonianer „Trap Queen” von Fetty Wap (2014) oder „Sugar” von Maroon 5 (2014) empfangen. Aliens, die sich 70 Lichtjahre von der Erde entfernt aufhielten, könnten zu „Five minutes more” von Frank Sinatra swingen. 

In der Theorie, dem Sci-Fi-Klassiker „Contact” und der Weltraumsimulation im Browser ist das alles dufte, in der Praxis dürfte Lightyear.fm aufgrund des Abstandsgesetzes nicht funktionieren. Demzufolge würden sämtliche Radiowellen schon nach wenigen Lichtjahren nur noch als Rauschen wahrnehmbar sein. 

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