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Die besten Indie-Games: Der Büroalltag ist wie ein Egoshooter

von Daniel Ziegener
Indie-Spiele sind grafisch oft nicht der Hinschauer, gelten aber als Avantgarde für die Branche. Günstig sind sie dazu. WIRED und die Spieleexperten von Lost Levels zeigen euch deshalb eine Auswahl an Indie-Games, die sich besonders lohnen.

Paint Kart
Microsoft will sein Malprogramm Paint nicht weiterentwickeln. In den vergangenen 30 Jahren hat die Software die Fantasie von Nutzern beflügelt. Brendon Keogh hat der bunten Pinselei mit seinem Spiel Paint Kart jetzt ein angemessenes Denkmal gesetzt. Wie der Name schon verrät, ist Paint Kart ein Rennspiel in einem Malprogramm. Statt mit Autos wird mit einem Pinsel über die Strecke gerast, der wie die Lichträder in dem Science-Fiction-Film Tron einen bunten Streifen hinterlässt. Fahrzeugtypen, Streckendetails und Soundkulisse muss man sich zwar selbst vorstellen, aber diese Mindestanforderung an die eigene Fantasie war ja schon immer die besondere Faszination von Microsofts simpler Kritzelsoftware.

Paint Kart gibt genau so wie das Original kostenlos für Windows und obendrein auch für Mac.

Lydia
Weniger bunt geht es in dem Point-and-Click-Adventure Lydia zu. Das namensgebende Mädchen flüchtet darin vor der grauen Realität eines von Alkoholmissbrauch geprägten Elternhauses durch ihren Kleiderschrank in eine Fantasiewelt. Diese ist ebenfalls alles andere als heil. Die düstere und gefühlvolle Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema gelingt dem finnischen Studio ausgesprochen gut und beweist auf eindringliche Art und Weise, wie viel das Medium Spiel erreichen kann, wenn es sich von Ballereien und Fotorealismus abwendet.

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Lydia kostet knapp 5 Euro und ist für Windows und Mac erschienen.

Payroll
In einer ganz anderen Art von trister Realität spielt Payroll. Das vom Look der 90er-Shooter á la Doom und Duke Nukem inspirierte First-Person-Spiel schickt uns allerdings nicht in den Kampf mit Aliens und Dämonen, sondern lediglich in eine Auseinandersetzung mit streikenden Faxgeräten und Kaffeemaschinen. Payroll ist so etwas wie die Videospielversion der Kultkomödie Office Space und fällt als ironische Arbeitsalltags-Simulation in ein Genre, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut: Erst kürzlich hatte Indie-Legende Pippin Barr mit It’s As If You Were Doing Work eine beißende Satire auf Schreibtischjobs abgeliefert. Payroll findet dennoch eine ganz eigene, unterhaltsame Perspektive auf die ödesten acht Stunden des Tages.

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Der Gehaltsscheck der Entwickler beträgt 1 Dollar, das Spiel ist für Windows-Bürorechner verfügbar.

The Lion's Song
Statt in das triste Grau eines Großraumbüros ist das Arbeitsleben der Figuren aus The Lion’s Song in Sepia-Farben getaucht. Über vier Episoden hinweg erzählt das Spiel des österreichischen Entwicklers Mi'pu'mi von den Schwierigkeiten im Leben eines Künstlers. Die leiden nämlich allesamt an Schreibblockade, Selbstzweifeln und anderen Problemen, die das kreative Schaffen hemmen. Dazu müssen sie sich noch mit den gesellschaftlichen Zwängen des Wien im frühen 20. Jahrhundert herumschlagen. Aber mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Sorgen und Kämpfe von Wilma, Franz und Emma gar nicht so weit von heutigen gesellschaftlichen Problemen entfernt sind.

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Die erste Episode von The Lion’s Song ist kostenlos, die restlichen drei kosten zusammen 10 Euro.

Wikipedia: The Text Adventure
Wer sich nach dem historischen Trip für die echten Biografien der erwähnten Persönlichkeiten interessiert, kann eine Reise ins Lexikon wagen. Denn Kevan Davis hat das Online-Nachschlagewerk Wikipedia in ein begehbares Textadventure verwandelt. Statt nach Norden und Süden kann man dort jeden Artikel eines realen Ortes besuchen und dort mit zufällig erwähnten Persönlichkeiten sprechen - insofern Wikipedia ein paar Zitate von ihnen kennt.

Wikipedia: The Text Adventure lässt sich kostenlos im Browser spielen.

North
Mit den für ein Textadventure üblichen Himmelsrichtungen ließe sich auch das Spiel NORTH des Berliner Teams Outlands erreichen. Dieses spielt in einer Stadt, von der eigentlich nur die geografische Lage bekannt ist – nämlich der Norden. Durch die Augen eines Asylsuchenden wirkt die Stadt extrem befremdlich. Die Bewohner sprechen wie Aliens. Bräuche und Gepflogenheiten ergeben keine Sinn und die Gassen werden zu feindseligen Horror-Kulissen. NORTH ist ein spannendes Experiment, das den Bewohnern eines Asylziels wie Deutschland den Perspektivwechsel ermöglichen möchte.

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NORTH ist kostenlos für Windows verfügbar.

West of Loathing
Einen völlig anderen Perspektivwechsel gibt es im Westen, um genau zu sein im Wilden Westen. West of Loathing thematisiert den Western und parodiert diesen auch durch seinen schwarz-weißen Comicstil. Die skurrilen Abenteuer des Cowgirls Mable Marshal Earp sind dabei allerdings ähnlich absurder Natur und machen sich stilsicher über Rollenspiel-Tropes und Cowboy-Stereotypen lustig.

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West of Loathing kostet für Windows, Mac und Linux 11 Euro.

Weitere Titel: Rex: Another Island kann dem altehrwürdigen Jump-and-Run-Genre mit seinem cleveren Leveldesign ein paar neue Facetten abgewinnen, die es sowohl für Profis als auch für Einsteiger zugänglich machen.

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Ähnliches gelingt Like Roots in the Soil, das zwar nur fünf Minuten lang ist, aber mit seinem Twist die Erwartungshaltung an eine postapokalyptische Geschichte völlig auf den Kopf stellt. Und auch SHE spielt mit den Erwartungshaltungen seines Publikums – was genau das heißt, kann man aber nur selbst erleben.

Diese Spiele wurden ausgewählt von den Redakteuren des Lost-Levels-Magazins. Weitere Indie-Spielevorstellungen gibt es hier

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