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In Helsinki soll bis 2025 niemand mehr ein eigenes Auto brauchen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Eine Verkehrplanerin aus Helsinki hat große Pläne: Bis zum Jahr 2025 soll in der finnischen Hauptstadt niemand mehr ein Privatautos brauchen. Die Idee stattdessen: jedem Bewohner ein individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes, per App abrufbares Mobilitätspaket schnüren.

Die Verkehrsplanerin Sonja Heikkilä hat einen ambitionierten Plan: Sie will private Autos aus der finnischen Hauptstadt Helsinki bis zum Jahr 2025 komplett verbannen. „Es geht ja nicht darum, ein Auto zu haben, sondern darum, möglichst gut von A nach B zu kommen“, erklärte Heikkilä schon Ende 2015 auf die Frage, wie sie überfüllten Straßen und durch Abgase verursachter Luftverschmutzung mittelfristig einen Riegel vorschieben wolle.

Die Mittzwanzigerin nennt ihr Mobilitätskonzept Mobility as a Service, sie hat es 2014 im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Aalto University vorgestellt. Nun möchte Heikkilä es gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Helsinki umsetzen.

Damit Privatfahrzeuge in der finnischen Haupstadt künftig überflüssig werden, sollen die Bewohner per Smartphone-App einfach diejenige Transportverbindung wählen können, die aktuell am besten für sie passt. Dabei kann es sich je nach Angebot und Nachfrage, Tageszeit oder Wetterlage etwa um ein Carsharing-Angebot, miteinander vernetzte autonome Elektroautos, dynamische Bus- und Bahnlinien, ein Mietauto oder ein Fahrrad handeln. Kurzum: Alle Transportangebote werden zu einem einzigen Service kombiniert.

Heikkilä verspricht, dass der städtische und gewerbliche Personentransport dann perfekt durchorganisiert seien, es zu keinerlei Wartezeiten komme und von der Routenplanung bis zum Bezahlen jeder Schritt über mobile Endgeräte nachvollziehbar sein werde. Das Abschaffen von privaten Autos wäre nicht nur ein Beitrag zu aktivem Umweltschutz, es würde zudem den Verkehrsfluss in Helsinki deutlich verbessern, glaubt die Verkehrsplanerin.

Noch ist ungewiss, wie konsequent sich Heikkiläs Idee letztlich umsetzen lässt. Sie ist jedoch zuversichtlich, dass die meisten Bürger ihr Konzept begrüßen werden, da das eigene Fahrzeug für viele Menschen eine immer unwichtigere Rolle spiele. Gerade bei Jüngeren sei das eigene Auto schon lange kein Statussymbol mehr.

Auch in anderen Großstädten wird an radikal neuen Verkehrskonzepten gearbeitet, wobei Skandinavien eine Vorreiterrolle einnimmt: Die norwegische Hauptstadt Oslo will die erste autofreie Innenstadt Europas durchsetzen. Kopenhagen hingegen wurde 2015 zur fahrradfreundlichsten Stadt der Welt gewählt und baut immer wieder spektakuläre Fahrradwege wie den 190 Meter langen Bicycle Snake.

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