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Hack bei FriendFinder-Sex-Portalen: 412 Mio. Nutzerdaten gestohlen

von Elisabeth Oberndorfer
Bei AdultFriendFinder und anderen Online-Sex-Kontaktbörsen wurden die Daten von mehr als 400 Millionen Nutzern gestohlen. Die Datenbank reicht zwei Jahrzehnte zurück und die Hacker holten sich auch Informationen von deaktivierten Konten.

Bei den Portalen des Online-Kontaktbörsen-Netzwerks FriendFinder haben Hacker laut LeakedSource Daten von 412 Millionen Nutzerkonten gestohlen. Der Großteil davon, knapp 400 Millionen, betrifft die Sex-Plattform AdultFriendFinder. Zu den anderen Websites des Portalbetreibers zählen unter anderem cams.com, penthouse.com, stripshow.com und icam.com. LeakedSource hat die Datenbank nicht veröffentlicht, betont aber, „unbezweifelbaren Beweis“ für ihre Echtheit zu haben.

Die Hacker sollen sich durch eine Sicherheitslücke, die schon im Oktober bekannt war, bei AdultFriendFinder Zugang zu den Nutzerkonten verschafft haben. Der Sicherheitsforscher, der sie entdeckt hat, vermutet russische Hacker hinter dem Angriff. Das Tech-Portal ZDNet hat einige Nutzer kontaktiert, um die Echtheit der Datenbank zu überprüfen.

FriendFinder hat den Datendiebstahl bislang nicht bestätigt und lediglich mitgeteilt, die Behauptungen überprüfen und etwaige Sicherheitslücken beheben zu wollen. Laut LeakedSource ist es der umfangreichste Hack des Jahres. Unter den gestohlenen Daten befinden sich offenbar auch 15 Millionen Passwörter von gelöschten Nutzerkonten. Die Seitenbetreiber haben die Login-Daten demnach nicht verschlüsselt und LeakedSource kann eigenen Angaben zufolge 99,3 Prozent der Passwörter einsehen.

Das Passwort „123456“ ist dabei mit 900.420 Mal das am meisten verwendete. 2016 haben sechs Millionen Nutzer eines der betroffenen FriendFinder-Portale besucht – ein Indiz dafür, wie weitreichend der Hack ist. In der Datenbank sollen bis zu 20 Jahre alte Nutzerkonten zu finden sein. Im Mai 2015 meldete FriendFinder schon einmal einen Hack, damals waren 3,5 Millionen User betroffen. Bei der Fremdgeh-Börse Ashley Madison wurden vergangenes Jahr knapp 40 Millionen Nutzerdaten gestohlen und anschließend veröffentlicht.

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