Es sei der richtige Schritt, gegen die Entscheidung vorzugehen, so der Tenor der Tech-Firmen. Der Gerichtsbeschluss besagt, dass Apple dem FBI helfen muss, das iPhone zu entschlüsseln, das Syed Rizwan Farook benutzte, der in San Bernardino Menschen erschossen hat.
Google-CEO Sundar Pichai twitterte mehrfach zum Thema und schrieb, der Vorgang könne ein „besorgniserregender Präzedenzfall“ werden. Er unterstütze Tim Cook in seinem Widerstand. Pichai: „Wir alle bauen sichere Produkte, die Information schützen sollen.“ Im Falle, dass es rechtlich notwendig sein sollte, „geben wir auch Informationen heraus“. Aber das sei etwas ganz anderes als das Einrichten einer Backdoor: „Dann hacken dann andere die Produkte, die unsere Kunden nutzen.“
WhatsApp-Chef Jan Koum postete auf Facebook ganz ähnlich, er fürchte einen Präzedenzfall, der nicht erlaubt werden dürfe. „Unsere Freiheit ist in Gefahr.“ Und Mozillas Executive Director Mark Surman sagte: „Die Sicherheit von Kunden wird hier riskiert. Unternehmen sollten darin unterstützt werden, die Sicherheit ihrer Produkte immer weiter zu erhöhen statt das Gegenteil zu tun.“
Das Weiße Haus jedoch sieht in dem Einzelfall, den der Gerichtsbeschluss betreffe, keine generelle Gefahr. Regierungssprecher Josh Earnest sagte, das FBI bitte nur um den Zugang zu einem einzigen iPhone.
Tim Cook hatte sich in seinem Protestbrief bereits dazu geäußert, dass das FBI zwar nur vorhabe, ein einzelnes Telefon zu knacken, die technische Lösung dafür jedoch eine Art Generalschlüssel für „Hunderte von Schlössern“ werden könne. In seinem Offenen Brief an die US-Regierung schreibt er: „Wenn eine solche Software in falsche Hände geriete, könnte jedes iPhone auf der Welt damit geöffnet werden.“
Dass sich alle großen US-Tech-Firmen in dieser Angelegenheit zusammentun, kommt nicht überraschend. Schon vorher gab es Beispiele für gemeinschaftliche Haltung zu Regierungsversuchen, die Privatsphäre einzuschränken. Im Dezember etwa schlossen sich Facebook, Microsoft, Google, Yahoo! und Twitter zusammen, um dem britischen Plan eines Investigatory Powers Bill zu widersprechen, der aus ihrer Sicht weitreichende Folgen haben würde. „Nichts in diesem Gesetzentwurf sollte dazu führen, dass Unternehmen darin geschwächt werden, ihre Sicherheitsstandards aufrecht zu erhalten“, schrieben die Unternehmen damals. Apple sprach sich auch da sehr dafür aus, Verschlüsselung zu schützen.