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Und siehe, die Kirchen füllten sich mit WLAN-Nutzern

von WIRED Editorial
Den Kirchen bleiben die Menschen weg? Das lässt sich ändern, dachten sich die Protestanten aus Berlin und Brandenburg: In allen kirchlichen Gebäuden soll es künftig kostenloses WLAN geben. 

„Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg kommen“, ist eine Redensart, die zwar nur indirekt aus der Bibel stammt, hier aber wunderbar passt: Kirchen in Berlin und Brandenburg werden künftig kostenlose WLAN-Hotspots anbieten. Denn: „Menschen sind nicht weniger spirituell als früher. Aber die Orte der Kommunikation haben sich verschoben“, sagt Fabian Kraetschmer, IT-Leiter bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Statt irgendwo da draußen aufs Smartphone zu starren, sollen Besucher das nun im Gotteshaus tun können.

Der so genannte „godspot“ wird erstmal in rund 220 Kirchen in Berlin und Brandenburg installiert, zum Beispiel in den von Touristen oft besuchten Gotteshäusern Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt und Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. In Brandenburg in der Evangelischen Kirche Meyenburg.

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Letzlich sollen in allen 3000 Kirchen und kirchlichen Gebäuden in der EKBO die Hotspots zur Verfügung stehen. Ein Dienstleister sorge für Sicherheit, heißt es in der Mitteilung der EKBO, vor Störerhaftung muss ja eh keiner mehr Angst haben. „Mit godspot wollen wir als Evangelische Kirche eine sichere und vertraute Heimstatt in der digitalen Welt bauen“, formuliert es IT-Leiter Kraetschmar im passenden Kirchendeutsch. 

Man muss übrigens auch kein Prophet sein, um vorherzusagen, wer vor allem davon profitieren wird: Touristen und Gottesdienstbesucher, die während womöglich langatmiger Predigten ihre Konzentration aufs Smartphone verlagern. Auch die ein oder andere Predigt werden die Besucher sicherlich im Netz nachschlagen, da müssen viele Pastoren sich in Zukunft wohl mehr Mühe geben.

Allerdings: Bevor man das kostenfreie Wlan der Kirche nutzen kann, landet man auf einer Seite, die Informationen zum Gebäude, zur Gemeinde, zu Glaubensthemen und Sinnfragen enthalten soll. So sind die Nutzer dann zumindest einmal da gewesen, wo die Kirche sie gern hätte: Mittendrin. 

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