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Kalifornien will verschlüsselte Smartphones verbieten

von WIRED Staff
Ausgerechnet in Kalifornien, der Heimat einiger der weltweit größten und wichtigsten Technologieunternehmen, könnten Smartphones mit verschlüsselten Daten bald verboten sein. Wie schon in New York wird jetzt auch im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat über einen entsprechenden Gesetzentwurf debattiert.

Der Entwurf sieht vor, dass Smartphones privater Anwender durch den jeweiligen Hersteller auf Verlangen offizieller Behörden entschlüsselt und ausgelesen werden können. Die beiden US-Bundesstaaten, die momentan über einen solchen Entwurf diskutieren, streben also an, Sicherheit über Privatsphäre zu stellen. Sollte tatsächlich ein derartiges Gesetz verabschiedet werden, müsste jeder, der ein Gerät erwirbt, bei dem die Entschlüsselung nicht möglich ist, mit einer Geldstrafe von 2500 Dollar pro Gerät rechnen. Laut Angaben von ZDNet wären nahezu alle iPhones und diverse Android-Geräte von der Regelung betroffen.

Eine besondere Ironie liegt in dem Umstand, dass die betroffenen Geräte, also beispielsweise die iPhones, im kalifornischen Silicon Valley entwickelt werden. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Apple-Chef Tim Cook gegen den Entwurf stellt und sich öffentlich für die Privatsphäre der Nutzer ausspricht. Im Rahmen eines Treffens zwischen US-Präsident Obama und Vertretern aus der IT-Branche betonte er, dass Backdoors nicht nur von offiziellen Regierungsbehörden genutzt, sondern auch Hackern Tür und Tor öffnen würden.

Der Entwurf müsste von der California State Assembly und dem Senat des Bundesstaats abgesegnet und von Gouverneur Jerry Brown als Gesetz festgelegt werden. Im Falle des nahezu identischen Entwurfs aus New York haben die Bürger zumindest die Möglichkeit, auf der neuen Webseite des Senats mittels eines virtuellen Abstimmungszettels, auf dem man entweder „aye“ oder „nay“ anklicken kann, ihre Meinung zum Thema kundzutun. 

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