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Menschenrechtler wollen Kim Jong-un mit USB-Sticks stürzen

von WIRED Staff
Eine Allianz von Menschenrechtlern möchte mit geschmuggelten USB-Sticks durch die mediale Abschottung Nordkoreas brechen und so die Saat für einen Wandel im Land ausstreuen. Alte und ungenutzte Datenträger sollen dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Die neue Aktion nennt sich Flash Drives for Freedom und ist eine Kollaboration der Human Rights Foundation und einer Non-Profit-Organisation namens Forum 280, die im Silicon Valley ansässig ist. Beide fordern die Öffentlichkeit dazu auf, USB-Sticks und Speicherkarten zu spenden, die dann mit südkoreanischen Fernsehsendungen und Filmen sowie westlichen Medien und der koreanischen Version von Wikipedia bespielt werden. In einem nächsten Schritt schmuggeln Organisationen nordkoreanischer Flüchtlinge die Datenträger dann in das abgeschnittene Land Kim Jong-uns, um sie unter die Leute zu bringen, berichtet International Business Times.

Die Idee erinnert an den Westfunk, der an der deutsch-deutschen Grenze besonders stark ausgestrahlt wurde: Die Propaganda eines abgeschotteten Landes soll mit Gegendarstellungen des Lebens im Rest der Welt untergraben werden. Im Gegensatz zur DDR ist der Lebensstandard in Nordkorea allerdings deutlich niedriger — aber die Abschottung dafür umso stärker. Informationen von außen dringen nur spärlich ins Land, werden teils sogar mit einfachen Ballons von Südkorea aus in Form von Flugzetteln und CD-ROMs vom Wind über die Grenze getragen.

Während das Internet in Nordkorea extrem eingeschränkt ist, haben auch dort inzwischen immer mehr Menschen Smartphones und Computer mit USB-Anschluss. Gruppen wie die Fighters for a Free North Korea, North Korea Intellectual Solitarity oder das North Korean Strategy Center werden von geflüchteten Nordkoreanern in Südkorea betrieben und schmuggeln schon länger Datenträger ins Land. Bisher müssen sie ihre Materialien allerdings käuflich erwerben, was gemeinsam mit Bestechungsgeldern und anderen Schmuggelgebühren die Kosten für ihre Operationen in die Höhe treibt.

Der Spendenaufruf und eine geplante Indiegogo-Kampagne sollen dabei jetzt helfen. Die Hoffnung der Kampagne ist, dass die Bevölkerung des Landes mit Serien wie „Friends“ oder südkoreanischen Medien mehr über den Rest der Welt lernt. So sollen die Nordkoreaner erfahren, dass im Gegensatz zur offiziellen Linie ein besseres Leben möglich ist und außerhalb ihres Landes auch gelebt wird. 

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