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GAO Report: Die Gesichtserkennung des FBI ist unsicher

von WIRED Staff
Bereits seit 2011 verwendet das FBI eine Software zur Gesichtserkennung, um Tatverdächtige schneller identifizieren zu können. Laut eines aktuellen Berichts des Government Accountability Office (kurz GAO) hat die Behörde bei der Errichtung ihres massiven Gesichtserkennungssystems die dafür zwingend notwendigen Sicherheitsmaßnahmen nicht berücksichtigt.

Gänzlich ohne Aufsicht und unter Missachtung von US-Bundesrecht hat sich das FBI in den vergangenen Jahren eine riesige Gesichtserkennungsdatenbank aufgebaut. Der gestern veröffentlichte GAO Report legt unter anderem offen, dass sich die zentrale Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten für den Aufbau ihres Systems aus den Führerscheindatenbanken von insgesamt 16 Bundesstaaten bediente. In der FBI-Bildersammlung landeten Millionen von Fotos von Amerikanern und Ausländern, die nie eines Verbrechens beschuldigt waren.

Das FBI soll nun unglaubliche 411.900.000 Fotografien für ihre Gesichtserkennung verwenden — lediglich rund 30 Millionen davon sind offizielle Fahndungsfotos. Noch bedenklicher ist zudem der Umstand, dass sich das FBI bei der Erstellung des Systems über geltende Gesetze hinweggesetzt hat: Im Speziellen geht es um die Publizitätspflicht, der man laut GAO-Bericht wissentlich nicht nachgekommen sei. Daher legt das GAO der Behörde nahe, in Sachen Transparenz nachzubessern und die in der Vergangenheit gemachten Fehler entsprechend zu bewerten.

Die Gesichtserkennung des FBI ist seit April 2015 voll funktionstüchtig. Seit der Initiierung des Pilotprojekts wurden 36.000 Suchanfragen mit der Gesichtserkennung durchgeführt. Füttern die Ermittler das System mit dem Bild eines Verdächtigen, werden bis zu 50 passende Gesichter ausgegeben, aus denen die Fahnder das vermeintlich richtige auswählen können. Der GAO Report stellt die Genauigkeit dieser Methode allerdings infrage. Eine Lösung könnte eine umfassende, unabhängige Prüfung der FBI-Gesichtserkennung sein.

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