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Facebook will seinen Safety-Check automatisieren

von WIRED Editorial
Mit seinem Safety Check im Katastrophenfall hat sich Facebook nicht nur Freunde gemacht: Oft wurde das Unternehmen kritisiert, voreingenommen auf Ereignisse zu reagieren. Facebook will deshalb nun die Facebook-User selbst entscheiden und die Sicherheitsprüfung automatisch reagieren lassen.

Facebook testet eine von der Community gesteuerte Version des Safety Checks. Sie soll automatisch ausgelöst werden, wenn die Situation es erfordert: Ursprünglich hatte Facebook diese Sicherheitsüberprüfung eingeführt, um im Falle von Naturkatastrophen Kommunikation zu ermöglichen. Dann weitete das Unternehmen den Safety Check auch auf die Folgen von Anschlägen mit einer großen Zahl an Opfern aus. Wer sich etwa zum Zeitpunkt der Anschläge in Brüssel im Frühjahr dort aufhielt, konnte seine Freunde und Familienmitglieder via Facebook über den eigenen Verbleib informieren.

Über die Safety-Check-Funktion markierten sich die Nutzer des sozialen Netzwerks als „in Sicherheit“ oder ließen ihre Kontakte wissen, dass sie sich gar nicht in der betroffenen Region aufhielten. Und auch diejenigen, die sich um ihre Bekannten sorgten, konnten sich mithilfe von Facebook Gewissheit verschaffen. Wer sich zusammen mit Freunden oder Angehörigen in Brüssel aufhielt, konnte auch sie gleich als „in Sicherheit“ markieren.

Facebook-Mitarbeiterin Katherine Woo, zuständig für die Weiterentwicklung des Tools, sagte, das Unternehmen versuche nun, von selbst auf eindeutige Zeichen in den Unterhaltungen von Facebook-Usern zu reagieren. „Wir testen derzeit ein System, das Signale aus der Community auswertet und gegebenenfalls den Safety Check auslöst“. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Menschen in betroffenen Regionen sehr viel schneller als Facebook selbst ein Gespür dafür hätten, wann ein Safety Check sinnvoll sein könnte.

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Konkret könnte das veränderte System laut Woo dann so aussehen, dass Menschen, die sich über eine Katastrophe austauschten, eine Nachricht geschickt bekämen und darauf reagieren könnten. Bisher orientierte sich Facebook eher an offiziellen Berichten über Ereignisse und entschied dann, ob die Situation für einen Safety Check gegeben sei.

Immer wieder gab es Kritik an den Entscheidungen des Unternehmens, weil die Sicherheitsüberprüfung aus Sicht vieler sehr unterschiedlich eingesetzt wurde. Als die Funktion nach den Anschlägen in Paris zum Beispiel, nicht aber bei vergleichbaren Attentaten wie dem in Beirut aktiviert wurde, hagelte es Kritik von Seiten der Nutzer (WIRED berichtete).

Sollte die Automatik-Version des Safety Checks kommen, sollen dabei nach Angaben von Woo drei Faktoren berücksichtigt werden: Größe des Ereignisses (wie viele Menschen sind potenziell betroffen?), Ausmaß der Katastrophe (Tote? Schwerverletzte?) und Dauer (ist es ein abgeschlossenes Ereignis?). Sollte etwa ein Hurrikan über eine Region stürmen, könnte es sinnvoll sein, sich schon als „in Sicherheit gebracht“ zu markieren, auch wenn der Hurrikan noch keinen immensen Schaden angerichtet hat.

Facebook hofft durch den Automatismus, Diskussionen um die Entscheidungen Für oder Wider das Aktivieren des Safety Checks vermeiden zu können. Woo: „Wir vertrauen darauf, dass Signale aus der Community als Auslöser des Safety Checks den Vorwurf der Voreingenommenheit bei manchen Ereignissen verstummen lassen.“

Dieser Artikel erschien zunächst bei WIRED UK.

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