Die seit März aktive Funktion, potenzielle Fake News händisch zu überprüfen und mit einem entsprechenden Logo zu markieren, hatte laut Facebooks offizieller Mitteilung wohl nicht den erhofften Effekt: Tatsächlich hat die rote Flagge laut akademischer Analyse sogar eher das Gegenteil bewirkt und Menschen in ihren Überzeugungen sogar noch gestärkt. Nutzer, die den Medien bereits misstraut haben, sahen die Markierung eher als Zeichen für die echte Wahrheit jenseits der „Lügenpresse“.
Als neue Möglichkeit für ausgewogene Informationsverbreitung und die Bekämpfung von Fake News will Facebook nun die bestehende Funktion der Verwandten Artikel nutzen: Bereits jetzt geben diese einem verlinkten Inhalt im Idealfall mehr Kontext. Nun sollen sie zu vertrauenswürdigen Quellen führen und dem Nutzer unauffällig die Wahrheit zur Fake News zeigen, damit sich dieser ein eigenes Bild machen kann.
Facebooks Kampf gegen Fake News ist vor allem seit dem schmutzigen Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton im Jahr 2016 wichtig. Für das soziale Netzwerk ist es ein Thema, das eng mit dem Problem von Hetze und Hass verschränkt ist. Die Gründung von Teams für den Faktencheck sowie die Zusammenarbeit mit entsprechenden Redaktionen war eine der Reaktionen des Unternehmens gewesen. Diese Mitarbeiter werden auch weiter an der Bekämpfung von Fake News beteiligt sein — die Art, mit der das an den Nutzer gebracht wird, ändert sich nun allerdings deutlich. Ob diese Maßnahmen besser funktionieren und wie Menschen überhaupt entscheiden, was der Wahrheit entspricht und was nicht, will Facebook in den kommenden Monaten erforschen.