Für Facebook hat sich mit den Anschuldigungen eines ehemaligen Mitarbeiters, konservative Nachrichtenquellen würden vom Unternehmen systematisch benachteiligt, ein echtes Glaubwürdigkeitsproblem entwickelt. Auf einen Brief des republikanischen Kongressabgeordneten John Thune antwortet der Konzern jetzt in einer Pressemitteilung mit Versprechen auf Nachbesserungen im Auswahlverfahren von Nachrichten für die Trending Topics, obwohl Facebook eine systematische Manipulation noch immer abstreitet, wie Tech Crunch berichtet.
Die Trending Topics, die wichtigsten Neuigkeiten des Tages also, werden bei Facebook von einer Kombination aus Algorithmen und menschlichen Redakteuren ausgewählt. Nach eigener Aussage ist Facebook dabei strikt gegen ein Einbringen der eigenen politischen Haltung, was allerdings nicht immer vollständig kontrollierbar ist. Das Team soll jetzt mehr Kontrollen unterworfen werden. Außerdem werden einige der Methoden für die Nachrichtenauswahl wie etwa Listen mit RSS-Feeds bei Facebook komplett abgeschafft und durch neue Modelle ersetzt. Zudem sollen die Mitarbeiter erneut geschult werden und neue Richtlinien erhalten.
Der Skandal um mögliche Manipulation bei der Verbreitung von Nachrichten durch das soziale Netzwerk hat in den USA eine Debatte darüber ausgelöst, wie viel Einfluss das Silicon Valley auf den politischen Diskurs hat und haben darf. Die Mehrheit der Nutzer verwendet Facebook als Nachrichtenquelle und mit mehr als 1,6 Milliarden Mitgliedern umfasst das Netzwerk inzwischen einen großen Teil der Erde. Um diese Macht nicht versehentlich zu missbrauchen, benötigt Facebook interne Regeln und Mechanismen — die nun verbessert werden sollen, damit die Nachrichten ausgewogen bleiben.
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