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Facebook geht jetzt auch in Frankreich gegen Fake News vor

von Juliane Görsch
Nach der Zusammenarbeit mit dem deutschen Recherchenetzwerk Correctiv, hat Facebook eine ähnliche Initiative gegen Fake News in Frankreich angekündigt. Acht Medienhäuser werden dort in Zukunft falsche Informationen aufklären.

Vergangenen Monat kündigte Facebook an, gemeinsam mit dem Recherchenetzwerk Correctiv gegen Fake News in Deutschland vorzugehen. Frankreich zieht als zweites europäisches Land mit einer ähnliche Initiative nach. Acht Medienhäuser werden in Zukunft die Rolle als Faktenchecker übernehmen, kündigte Facebook heute an. Außerdem startet gemeinsam mit Facebok auch das Verifikationsprojekt Cross Check.

Wie auch in Deutschland stehen in Frankreich in diesem Jahr Wahlen an. Der erste Wahlgang findet im April statt, der zweite im Mai. Die Initiative ist also auch eine Reaktion auf die Kritik an Facebooks Passivität während der US-Wahl. Erst im Dezember 2016 hatte Facebook in den USA Maßnahmen gegen Fake News eingeleitet. Ähnlich wie nun in Frankreich wurden damals verschiedene Medien wie ABC News und FactCheck.org erstmals zu Faktencheckern für Facebook.

In der Praxis können Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer vermeintlich falsche Nachrichten melden. Diese werden an ein Portal weitergeleitet, auf das alle teilnehmenden französischen Medienhäuser zugreifen können. Dazu gehören die Tageszeitung Le Monde, Agence France-Presse (AFP), Fernsehender BFM-TV, Radiosender Franceinfo und France Médias Monde sowie die Zeitungen L’Express, Libération und 20 Minutes. 

Wenn mindestens zwei Experten den Artikel als falsch identifiziert und ihre Einschätzung mit Quellen untermauert haben, wird er auf Facebook entsprechend gekennzeichnet. Im News Feed der Nutzer taucht dann eine Warnung auf, wenn sie den Artikel teilen wollen. Außerdem können diese Artikel auch nicht mehr als Anzeige geschaltet werden, um den finanziellen Anreiz von Fake News zu beseitigen. Facebooks Algorithmen helfen zudem dabei, dass als unglaubwürdig markierte Artikel seltener in den News Feeds der Nutzer auftauchen.

Als weitere Maßnahme hat Facebook angekündigt, das von Google und First Draft News initiierte Verifikationsprojekt Cross Check zu unterstützen. Nutzer könnten dann Fragen zu zweifelhaften Meldungen einreichen, die von 16 französischen Medien beantwortet werden.

Le Monde hat die Initiative von Facebook als „Experiment“ bezeichnet. In zwei Monaten erwarten sie eine erste Bilanz wie gut das System funktioniert hat.

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