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Fabu will spielen / Hey Entwickler, hört auf mich zu Tode zu langweilen!

von Fabu
WIRED-Kolumnist Fabu kann ein richtiger Spielverderber sein. Besonders, wenn er beim Zocken auf Inhalte stößt, die ihn aufhalten. Dafür hat Fabu echt keine Zeit mehr.

Ich bin kein Freund von Listen und habe mir geschworen, niemals einen derartigen Artikel zu verfassen. Aber mittlerweile gibt es so viel ausgelutschte und unnötig aufhaltende Inhalte in Videospielen, dass ich einfach nicht anders kann. Deswegen muss es dieses eine mal sein, eine Liste. Fünf nervige Spieleinhalte und Mechanismen, die mir immer wieder begegnen und mir die Lust am Zocken verderben.

Charakter-Editoren
Seit geraumer Zeit empfinde ich Charakter-Editoren als lästiges Beiwerk. Während die Menschen um mich herum mit Freude digitale Abbilder ihrer selbst, der buckligen Verwandtschaft oder prominenter Persönlichkeiten erstellen, möchte ich dieses Gott-Spielen nur möglichst schnell hinter mich bringen. Im Idealfall durch Druck auf den Zufallsknopf, um endlich mit dem eigentlichen Spiel beginnen zu können.

Der Editor im Game Black Desert Online ist ein Musterbeispiel für diese Art von Zeitverschwendung. Vom Scheitel bis zur Sohle lässt sich alles im kleinsten Detail modellieren. So ein Quatsch. Früher konnte ich Charakter-Editoren noch etwas abgewinnen, aber mit dem Alter kam die Einsicht, dass das Aussehen eine untergeordnete Rolle spielt. Sowohl im Spiel als auch in der Realität. Innere Werte zählen. Ihr versteht.

Level-Editoren
Mit Level-Editoren haben Spieleentwickler bei mir ganz schlechte Karten. Sie sind in der Theorie eine fantastische Komponente, um den Wiederspielwert eines Games zu erhöhen. In der Praxis möchte ich mich damit aber nicht auseinandersetzen. Weder als Erbauer von Levels noch als Konsument der Eigenkreationen von Mitspielern. Jaja, es mag Ausnahmen geben, aber letztlich fühlen sich wahnsinnig viele Laien und Möchtegernentwickler dazu berufen, mit ihrem DIY-Krempel die Community zu belästigen. Nicht ohne Grund gibt es professionelle Leveldesigner, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, mein Spielerlebnis schöner zu machen.

Von Spielern generierte Levels sind wie lauter geöffnete Milchtüten im Kühlschrank, von denen man nicht weiß, welche noch genießbar ist. Alle durchtesten und Durchfall riskieren? Nein, danke. Dann ziehe ich es doch lieber vor, meinen Kaffee schwarz zu trinken oder ich öffne eine neue Milch, um nicht enttäuscht zu werden. Der Rest kommt in den Müll. Mit Spielen verfahre ich genauso.

Cutscenes
Zahlreiche Spiele, besonders die kostspieligen Produktionen, orientieren sich mit ihrem Aufbau und ihrer Machart an Filmen. Das ist verständlich, schließlich ist der Film das deutlich ältere Medium, das im Gegensatz zum Spiel als Kunstform gesellschaftliche Akzeptanz erfährt. Das Problem ist nur, dass Spiele meist ganz, ganz fürchterliche Filme wären, würde man ihre Handlung in 90 Minuten Bewegtbild pressen. Der Schwall an Film-Adaptionen von Games in den letzten Jahre sind schlechtes Zeugnis genug.

In Spielen werden Cutscenes verwendet, um Neben- oder Haupthandlung cineastisch in Szene zu setzen. Was auf der einen Seite eine gewisse Tiefe und Wertigkeit vermitteln soll, offenbart auf der anderen Seite nicht selten Stumpfheit in Perfektion. Meine Güte liebe Spieleentwickler! Erzählt mir gefälligst eine gute Geschichte oder gar keine. Und wenn sich eine schlechte Geschichte nicht verhindern lässt, erspart den Spielern zumindest minutenlange Cutscenes, die sie davon abhalten, sich wieder ins Getümmel stürzen zu können. Zeit-ver-schwen-dung!

Zombies
Aus Entwicklersicht ist ein Zombie der perfekte Gegner. Trotz des ursprünglichen Menschseins ist er nach der Verwandlung genug entmenschlicht, um beim Töten keine moralischen Bedenken beim Spieler aufkommen zu lassen. Zombies sind dumm, kennen keine Reue, gehen nicht taktisch vor und lassen sich kinderleicht manipulieren. All diese Eigenschaften spielen Entwicklern in die Hände, da es das Programmieren einer künstlichen Intelligenz erheblich vereinfacht. Kurz: Zombies sind berechenbar.

Für ein paar Jahre war das okay und stellenweise sogar sehr unterhaltsam, aber so langsam kann und will ich diese untote Brut in Spielen nicht mehr sehen. Es ödet mich an. Liebe Spieleentwickler, sucht euch bitte ein neues Opfer, das erschossen, erschlagen und zerstückelt werden kann. Zum Beispiel Nazi-Schweine – oder Penis-Monster.

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