Am Dienstag will die EU-Kommission ihren Entwurf für den Ausbau der Enisa bekannt geben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Demnach sollen die Mitgliedsstaaten und Europol eine neue Plattform zum Informationsaustausch erhalten. Außerdem werde ein Notfallfonds schnelle Hilfe für betroffene Staaten liefern.
Die Enisa soll künftig Sicherheitslücken in Software finden und schließen, ganz wie es das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bisher auch tut. Explizit weist Vize-Kommissionschef Andrus Ansip darauf hin, dass dies den Schutz von Verbrauchern einschließt.
Grünen-Politiker Konstantin von Notz sieht derweil großes Konfliktpotenzial mit der von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ins Leben gerufenen Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (Zitis): Die offensiv ausgerichtete Behörde soll Sicherheitslücken finden und sie dazu nutzen, um Spähsoftware für Polizeibehörden und Geheimdienste zu entwickeln.
Weltweit haben sich die Angriffsversuche über das Netz laut der EU-Kommission von 2015 auf 2016 verdreifacht. Eine Aufwertung der Enisa zur Gefahrenabwehr in IT-Systemen ist entsprechend eine logische Reaktion. Finanziell soll die gestärkte Behörde aus dem EU-Haushalt 450 Millionen Euro erhalten, zusätzlich bekomme sie von privaten Quellen noch einmal mehr als eine Milliarde Euro dazu.