Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Googles Eric Schmidt will Terroristen online zensieren

von WIRED Staff
Eric Schmidt, ehemaliger Google-CEO und Vorstandsvorsitzender des neuen Mutterkonzerns Alphabet Inc., warnt vor destruktiven Kräften im Internet. In einem Kommentar für die New York Times ruft er dazu auf, das Web zu einem freieren, besseren und vor allem sichereren Ort zu machen. Dafür müsse man seiner Meinung nach auch Accounts und Plattformen von Terrororganisationen wie dem IS unter Feuer nehmen.

Wie wirkt das heutige Internet auf jemanden, der sich zum ersten Mal in seinem Leben über ein Endgerät wie ein Tablet einloggt? Mit diesem Gedankenspiel leitet Eric Schmidt seinen Artikel in der Online-Ausgabe der New York Times ein. Die Frage ist berechtigt, da sich allein in den letzten fünf Jahren rund eine Milliarde Menschen erstmalig mit dem Internet verbunden haben. Fanden diese Menschen eine Welt vor, in der gemäß John Perry Barlows Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace jeder überall seine Ansichten ausdrücken kann, ohne im Sinne der Konformität mundtot gemacht zu werden? Schmidt zumindest glaubt, dass wir dieses Ziel in gewisser Weise erreicht haben. Allerdings merkt er auch an, dass „für all die guten Dinge, die Menschen mit neuen Erfindungen und Werkzeugen leisten können, immer auch jemand auf der Bildfläche erscheint, der damit Schaden anrichten will.“

Explizit geht Schmidt unter anderem auf russische „Troll-Farmen“ ein, die systematisch gegen die demokratischen Stimmen im Land hetzen, und natürlich auf die Terrororganisationen im Nahen Osten, die über ihre Online-Portale Hass und Gewalt salonfähig machen wollen. Bei solchen Themen müssen wir, so Schmidt, „unser Verhältnis zu Internet und Technologie genauer unter die Lupe nehmen.“ Das Internet sei keine Datenautobahn ohne gesellschaftliche Regeln. Vielmehr ginge es darum, dass „die Menschen, die eine Technologie nutzen, auch in der Verantwortung stehen, dafür eine Rolle in der Gesellschaft zu definieren.“ Dafür sieht er Regierungen, Bürger und Technologiefirmen gleichermaßen in der Pflicht.

Neid, Unterdrückung und Hass sollten laut Schmidt nicht die treibenden Kräfte im Internet sein. Die Zensur autoritärer Regierungen sieht er kritisch, weist aber auch darauf hin, dass man gegen Gewalt und Terror im Internet aktiv vorgehen müsse. Die dafür nötigen Werkzeuge sind seiner Meinung nach vorhanden. Er schlägt unter anderem den Einsatz von Tools vor, die in den sozialen Netzwerken deeskalierend wirken sollen. "Wie eine Art Rechtschreibkorrektur, nur eben für Hass und Belästigung.“  

GQ Empfiehlt