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Zukunft der Musik / So klingen 100 Jahre Erdbeben als klassisches Konzert

von Silvia Weber
David Johnson hat die Daten weltweiter Erdbeben seit 1900 ausgewertet und in Musik umgewandelt. Das Ergebnis ist ein achtstündiges Orchester-Arrangement.

Kann es sein, dass im australischen Alberta besonders oft die Erde bebt? Der dort lebende David Johnson suchte auf ziemlich unkonventionelle Weise nach einer Antwort. Er nahm sich alle Erdbeben auf dem gesamten Globus seit dem Jahr 1900 vor und wandelte sie in Orchesterklänge um. Aus mehr als 780.000 Datenpunkten erschuf der kreative Technologe Töne. Wie er auf diese Idee kam: „Wir hören Daten, wenn wir Schlagzeug-Patterns und Akkordfolgen hören, also habe ich versucht, dieselben Prinzipien auf einen unberechenbareren Datensatz anzuwenden“, sagte Johnson zu The Creator’s Project.

Kontrabass und Cello kamen  zum Einsatz, wenn es ein Erdbeben in Alaska gab.

Dafür teilte er die Welt in acht Regionen auf und ordnete diesen jeweils eine bestimmte Gruppe von Instrumenten zu. Jede Gruppe spielt dabei eine spezielle Rolle. Kontrabass und Cello kamen beispielsweise zum Einsatz, wenn sich ein Erdbeben in Alaska ereignete. Hörner, Pauken und Tubas repräsentieren ein Beben von einer Stärke, die Stufe acht überschreitet. Ein Fagott vertont Erdbeben in Australien. Johnson will dem Hörer mit Hilfe einer einzigen Note so viel wie möglich über ein Erdbeben erzählen.



Dafür nutzte er unter anderem die Programmiersprache Processing, einen virtuellen MIDI-Port und die Software Ableton Live zur Erstellung musikalischer Arrangements. Jede Note steht dabei für einen Datenpunkt. Anschlagsstärke und Länge der Note gibt das Ausmaß des Erdbebens wieder — je länger und lauter der Ton, desto stärker das Beben. Das Ergebnis des aufwändigen Projekts trägt den Titel „The Poseidon Ensemble“. Es ist eine orchestrale Komposition inklusive visueller Umsetzung, die fast acht Tage dauert.

Das fertige Erdbebenkonzert brachte Johnson einige überraschende Erkenntnisse. Er stellte zum Beispiel fest, dass Beben, die sich an gegenüberliegenden Seiten unseres Planeten ereignen, bisweilen stunden- oder tagelang wie Ping-Pong-Bälle hin und her springen. Und dass die Erde in seiner Heimat Alberta tatsächlich überdurchschnittlich oft und stark bebt.

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Kann es sein, dass im australischen Alberta besonders oft die Erde bebt? Der dort lebende David Johnson suchte auf ziemlich unkonventionelle Weise nach einer Antwort. Er nahm sich alle Erdbeben auf dem gesamten Globus seit dem Jahr 1900 vor und wandelte sie in Orchesterklänge um. Aus mehr als 780.000 Datenpunkten erschuf der kreative Technologe Töne. Wie er auf diese Idee kam: „Wir hören Daten, wenn wir Schlagzeug-Patterns und Akkordfolgen hören, also habe ich versucht, dieselben Prinzipien auf einen unberechenbareren Datensatz anzuwenden“, sagte Johnson zu The Creator’s Project.

Kontrabass und Cello kamen  zum Einsatz, wenn es ein Erdbeben in Alaska gab.

Dafür teilte er die Welt in acht Regionen auf und ordnete diesen jeweils eine bestimmte Gruppe von Instrumenten zu. Jede Gruppe spielt dabei eine spezielle Rolle. Kontrabass und Cello kamen beispielsweise zum Einsatz, wenn sich ein Erdbeben in Alaska ereignete. Hörner, Pauken und Tubas repräsentieren ein Beben von einer Stärke, die Stufe acht überschreitet. Ein Fagott vertont Erdbeben in Australien. Johnson will dem Hörer mit Hilfe einer einzigen Note so viel wie möglich über ein Erdbeben erzählen.

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Das fertige Erdbebenkonzert brachte Johnson einige überraschende Erkenntnisse. Er stellte zum Beispiel fest, dass Beben, die sich an gegenüberliegenden Seiten unseres Planeten ereignen, bisweilen stunden- oder tagelang wie Ping-Pong-Bälle hin und her springen. Und dass die Erde in seiner Heimat Alberta tatsächlich überdurchschnittlich oft und stark bebt.


Welche Sounds werden unsere Zukunft bestimmen? Wer wird sie für uns erschaffen? Und womit? Das erfahrt ihr den ganzen Februar lang in unserem Themen-Special „Zukunft der Musik“ auf WIRED.de.  

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