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In Dubai gehen bald autonome Polizeiautos auf Verbrecherjagd

von Marlene Ronstedt
Dubai zieht immer wieder die Aufmerksamkeit mit futuristisch anmutenden Projekten auf sich, zuletzt mit einem geplanten Hyperloop. Und auch Dubais Polizei soll modernisiert werden. Mit selbstfahrenden Autos, die zur Überwachung auf den Straßen der Stadt patrouillieren. 

In Dubai soll es neben selbstfliegenden Drohnentaxis und zahlreichen anderen Innovationen bald auch selbstfahrende Polizeiautos geben. Die Fahrzeuge sollen gegen Ende des Jahres unbemannt auf Verbrecherjagd gehen. Das Startup Otsaw aus Singapur hat die dafür zuständigen Fahrzeuge, die den Namen O-R3 tragen, entwickelt. Ausgerüstet ist das O-R3 mit einer 360-Grad-Kamera auf dem Dach, sowie Sensoren an den Seiten. Diese dienen zur Gesichts- und Hindernis-Erkennung und können außerdem Wärmebilder erstellen, um so Menschen von Gegenständen zu unterscheiden.

Sobald dem Auto der Strom ausgeht, kann dieses selbständig zu einer Ladestation fahren und dort wieder von alleine auftanken. Falls es aber doch mal auf halber Strecke bei einer Verfolgungsjagd stehen bleiben sollte, kann eine Drohne, die im Kofferraum des Autos untergebracht ist, die Verfolgung übernehmen. Das kann auch einen Vorteil haben: Die Drohne dürfte um einiges flexibler und schneller beim Überwinden von Hindernissen sein. Springt jemand über einen Zaun, um das Polizeiauto abzuhängen, fliegt die Drohne hinterher.

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Um Verbrecher zu erkennen, gibt es eine Gesichtserkennungssoftware, die in die Autos eingebaut ist, welche Zugriff auf eine polizeiliche Datenbank hat. Mit dieser gleicht die Software dann die Gesichter von Passanten ab, um so Verbrecher zu identifizieren. Über ein Kontrollzentrum können Polizisten per Livestream benachrichtigt werden, falls jemand mit kriminellem Hintergrund identifiziert wurde. Auch können Polizisten die Vorgänge des Fahrzeuges überwachen und gegebenenfalls dessen Handlungen aus dem Kontrollzentrum heraus steuern.

An einigen Stellen wird berichtet, dass das O-R3 zudem auffälliges Verhalten erkennen könnte. Der Hersteller Otsaw macht jedoch keine öffentlichen Angaben, wie so etwas technisch umgesetzt werden könnte. Die Polizisten könnten dann bei Bedarf anrücken, falls jemand durch sein Verhalten aufgefallen ist, oder eben wenn es sich um einen der Datenbank bekannten Verbrecher handelt. Denn schießen oder jemanden festnehmen kann das O-R3 zum Glück (noch) nicht. Die Fahrzeuge dienen also vor allem dazu, Polizeipräsenz zu zeigen, ohne dafür Personal einstellen zu müssen.

Die Einführung der autonomen Polizeiautos sind Teil eines größeren Vorhabens des Stadtstaates Dubai, der bis zum Jahr 2030 25 Prozent seiner Polizei-Einsatzkräfte durch Roboter ersetzen möchte. Vergangene Woche hat der erste Robo-Cop seinen Dienst angetreten. Schon jetzt ist die Stadt mit Überwachungskameras übersät, da das Gesetz dort vorsieht, dass jedes Geschäft überwacht werden muss. Auch ist die soziale Ungleichheit in Dubai zwischen Gastarbeitern und Einheimischen besonders groß, was vermuten lässt, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung beim Thema Überwachung hoch ist.  

 

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