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Digital-Gipfel: Sollen Patientendaten in die Cloud?

von WIRED Staff
Auf dem Digital-Gipfel 2017 in Ludwigshafen geht es um die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Teilnehmer diskutieren über die Gewährleistung einer leistungsfähigen Infrastruktur und den zeitgemäßen Umgang mit Patientendaten. Doch die Digitalisierungsstrategien stoßen auch auf Kritik.

Deutschland läuft Gefahr, in Sachen Digitalisierung den Anschluss zu verlieren. Um die Chancen besser nutzen zu können, die sich durch die neuen Technologien ergeben, suchen die beteiligten Ministerien zusammen mit Experten auf dem Digital-Gipfel nach Zukunftskonzepten. Am zweiten Tag des Treffens in Ludwigshafen werden auch Bundeskanzlerin Merkel und mehrere Minister erwartet.

Drei Punkte stehen auf der Agenda: Neben der digitalen Transformation der Wirtschaft und Verwaltung sowie der Metropolregion Rhein-Neckar als Modellregion für intelligente Vernetzung ist das vor allem die digitale Gesundheit. Gefordert wird eine Art Gesundheits-Cloud. Die dafür notwendige Technik soll schon Ende 2018 in sämtlichen deutschen Praxen und Kliniken verfügbar sein.

Christoph Meinel vom Hasso-Plattner-Institut in Potsdam (HPI) erklärte gegenüber der DPA das Konzept: Patienten können ihre Daten in einer eigens zu diesem Zweck entwickelten Cloud ablegen und selbst entscheiden, welcher Art von Datennutzung sie zustimmen. Das Telekommunikationsunternehmen Ericsson versprach auf dem Gipfel, dass die dafür notwendigen schnellen Netzverbindungen mit der Einführung des Mobilfunkstandards 5G zur Verfügung stehen werden.

Gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung sagte Gesundheitsminister Hermann Gröhe: „Wir sind jetzt dabei, Krankenhäuser, Arztpraxen und die 70 Millionen gesetzlich Versicherten über ein sicheres Netz miteinander zu verbinden.“ Kritik gibt es vonseiten der Deutschen Stiftung Patientenschutz: Sie warnt vor den Risiken, die mit einem zentralisierten Daten-Zugriffspunkt für Krankenkassen und Unternehmen einhergehen könnten. Röntgenbilder, Behandlungsdaten und Laborberichte seien nach Ansicht der Stiftung „hochsensibel und hochpersönlich“. Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es schlichtweg nicht.

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