Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Diese Flip-Flops bestehen aus Algen

von Michael Förtsch
Diese Flip-Flops sehen nicht nur schick aus, sondern sind auch ökologisch einwandfrei. Denn anders als andere Badesandalen bestehen sie nicht aus Gummi und Erdöl, sondern einem natürlichen Biopolymer, das aus Algen gewonnen wird. Sind sie durchgelaufen, dürfen sie bedenkenlos auf den Kompost.

Eigentlich sehen die Flip-Flops, die Forscher der University of California in San Diego entwickelt haben, cool aber sonst nicht sonderlich spektakulär aus. Dünne Sohle und ein kleiner Riemen, der sie an den Zehen und damit unter den Füßen hält. Dennoch sollen die Latschen eine kleine ökologische Sensation darstellen. Denn der Biologe Stephen Mayfield, der Biochemiker Skip Pomeroy und ihr Team aus Studenten haben sie nicht nicht aus Polyurethan auf Erdöl-Basis hergestellt, sondern dafür einen Festschaum aus Algen-Öl gewonnen. Damit sind die Badesandalen umweltverträglich und zu einhundert Prozent biologisch abbaubar.

„Erdöl kommt aus Algen, die vor Hunderten von Millionen Jahren in den frühen Ozeanen gewachsen sind“, sagt Mayfield. „Eigentlich könnten wir alles, was man heute aus Erdöl herstellt, genauso gut aus Algen machen.“ Die werden heute schon von zahlreichen Unternehmen in großen Farmen gezüchtet. Bereits vor zwei Jahren hatten Mayfield und sein Team daher ein Surfbrett entwickelt, das aus aufgeschäumtem Algen-Öl bestand. Allerdings entschieden sich die Forscher, dass Bio-Flip-Flops eine dringlichere Entwicklung wären. Denn jährlich würden lediglich 500.000 Surfboards hergestellt aber ganze drei Milliarden Flip-Flops. Viele davon landen nach nur einem Sommer auf einer Müllhalde oder in einem der großen Abfallstrudel im Meer.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Mittlerweile haben die Forscher gemeinsam mit einigen Studenten das Startup Algenesis Materials gegründet. Das soll die Badesandalen unter dem Namen Triton Flip-Flops – passend mit einem Dreizack als Logo in der Sole – in Serie produzieren. Zunächst würden nur einige Tausend Prototypen hergestellt, die sich im Alltag bewähren müssen. Im nächsten Jahr könnten sie aber bereits in den Läden liegen – zumindest in den USA. Wenn die Käufer sie am Strand verlieren oder nach dem Durchlaufen entsorgen, sei das absolut kein Problem. Der weiche Bioschaum würde von Mikroorganismen genauso schnell und rückstandslos zersetzt wie Pflanzen- oder Speisereste.

„Unsere Idee ist, dass man die Flip-Flops einfach auf den Kompost werfen kann“, sagt Mayfield. Dazu sollen sie nicht teurer sein als ihre Gegenstücke aus klassischem Polyurethan. Nur drei US-Dollar pro Paar sollen die Bio-Latschen kosten. Aber das könnte nur der Anfang sein. Denn das Erdöl als Ausgangsmaterial ließe sich nicht nur bei Flip-Flops oder Surfbrettern, sondern auch zahlreichen weiteren Produkten durch Algen-Öl ersetzen. Darunter Polsterungen für Autositze, Matratzen, die Sohlen von Sneakern und Laufenschuhen oder sogar gar Autoreifen.

GQ Empfiehlt
Daten sollen die Menschheit im Bunker überleben

Daten sollen die Menschheit im Bunker überleben

von Elisabeth Oberndorfer