„Jede Heldengeschichte beginnt mit irgendeinem Niemand, der in einer ganz normalen Welt lebt“, sagt der Erzähler. „Doch weil er dem weißen Kaninchen folgt, klopft das Abenteuer bei ihm an.“ So beginnt der Prozess, den Iskander Krayenbosch in seinem Video „The Hero's Journey“ beschreibt — die Reise eines jeden Helden in Film und Literatur in zwölf Schritten. Weitere: Freunde finden, Angst überwinden, den „mysterious old guy“ als Mentor gewinnen, und schließlich die Rückkehr nach Hause, wo „nichts mehr so ist, wie zuvor“.
Das alles ist illustriert mit putzig animierten Ausschnitten aus Hollywood-Klassikern von „Star Wars“ und „Indiana Jones“ über „Matrix“ bis hin zum „Herrn der Ringe“ und „Harry Potter“. Indem Krayenbosch das alte Erzählprinzip der Heldenreise so herunterbricht, zeigt er: Die Figuren in den einzelnen Szenen sind im Grunde austauschbar. Wenn der angehende König Arthur auf Merlin trifft, bevor er Excalibur aus dem Stein zieht, dann könnte das eigentlich auch Harry Potters erste Begegnung mit Dumbledore sein, oder eben Luke Skywalker mit Obi Wan Kenobi. Gleiche Szene, andere(r) Held(in).