Genau alle vier Stunden wird unter dem Twitter-Handle @choochoobot ein Tweet abgesetzt, der eine automatisch aus Emojis zusammengesetzte Landschaft zeigt, durch die eine kleine Dampflok samt Wagons tuckert. Mal bestehen die Kulissen aus Kamelen, Kakteen und Palmen, dann wieder aus einem Meer von Wellen, Walen und Muscheln. Auch durch eine feurige Hölle und den wolkigen Himmel ist der Emoji-Zug schon gerauscht. Hinter dem Twitter-Bot, der mittlerweile mehr als 2700 Follower angesammelt hat, steht Parker Higgins, Mitarbeiter der Electronic Frontier Foundation.
So herrlich belanglos der kleine Bot eigentlich ist, so sehr hat er jedoch mittlerweile einige bizarre Fan-Fantasien angeregt, die die Lokomotive und ihre Kulissen hinterfragen und beidem eine Hintergrundgeschichte andichten möchten. Warum werden etwa die eindeutig für elektrische Triebwagen ausgelegten Wagons von einer Dampflok? Streift der putzige Zug vielleicht durch eine Welt nach der Technikapokalypse oder der Singularität, in der die Menschheit wieder auf primitivere Technologie zurückgreifen muss?
Parker Higgins selbst gesteht, dass @choochoobot letztlich nur eine alberne Idee ohne tieferen Sinn sei, die ihm nach einem trinkfreudigen Donnerstagabend kam. „Es gibt tatsächlich ein ganzes ‚kleines Universum‘ von Bots, die Emoji-Szenen tweeten“, schreibt Higgins zur Entstehung seines am 11. März gestarteten Projekts.
„Aber soweit ich es sagen konnte, hatte keiner davon Züge. So fing ich an, meine Züge in einige kleine Landschaften zu setzen und bastelte eben etwas zusammen.“