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Diese App will zeigen, wo und wann Rio gefährlich ist

von Joely Ketterer
32 der 50 gefährlichsten Städte der Welt liegen in Brasilien. Im Moment schaut alles nach Rio. Straftaten in der Stadt stehen deutlicher im Vordergrund als gewöhnlich. Die vielen Touristen machen Verbrechen zusätzlich „attraktiv“. Die App CrimeRadar will jetzt Machine Learning nutzen, um Kriminalität in der Stadt vorherzusagen.

CrimeRadar hat seine Prototyp-Version gerade in Rio de Janeiro gestartet. Genaue GPS-Koordinaten und Angaben zu Zeit und Datum helfen einem Algorithmus, Muster in der Kriminalität der Stadt zu erkennen. Eine einfache Karte, die Google Earth API nutzt, zeigt die Brennpunkte farbkodiert an.

Grün bedeutet niedrige Gefahr, rot zeigt ein größeres Risiko an. Die Anwendung, die auf Smartphones und Desktop-Browser funktioniert, kann Auskunft über die verschiedenen Teile der Stadt und über verschiedene Tageszeiten geben. Möglich gemacht haben das Daten der Staatspolizei von Rio de Janeiro über fünf Jahre Verbrechen und insgesamt 14 Millionen Taten. 

Die App hat zwei Funktionen: „Future“ zeigt eine interaktive Karte der Risikobereiche Rios. Verschiedenen Stadtviertel lassen sich dabei zu verschiedenen Zeiten anschauen. „Past“ zeigt vergangene Verbrechen. Hier kann man auch nach Art der Straftat filtern. Die sind in drei verschiedene Kategorien unterteilt: hohes, mittleres und niedriges Risiko. Tötung, Angriff, Entführung, Vergewaltigung und Raubüberfall gelten als hohes – mittleres Risiko ist zum Beispiel Diebstahl.

„Wir haben CrimeRadar entwickelt, um dabei zu helfen, eine stärker datengetriebene und auf Beweise gestützte Diskussion zur öffentlichen Sicherheit in Rio de Janeiro auszulösen“, sagte Robbert Muggah, Forschungsleiter am Igarapé Institute in Rio zu WIRED UK. Das Institut gehört zu den Entwicklern der Idee hinter der App. Sie soll Big Data zugänglich und nutzbar machen. Und sie soll auch ein Aufruf sein: Take action! Ein Programm wie CrimeRadar funktioniert nämlich nur, wenn Verbrechen auch gemeldet werden.

Zu den Entwicklern der Anwendung gehört neben The Igarapé Institute die Software-Firma Via Science und die Investment-Firma Mosaico Internet. Für Bürger soll sie eine Art sein, ihre Sicherheit zu verbessern – für die Polizei ist es eine Möglichkeit bürgernahere Arbeit zu leisten. Um die App weiterzuentwickeln, planen die Erfinder, mit Sicherheitsdiensten zusammenzuarbeiten.

Ein Problem ist, dass für ärmere Gegenden oft nicht genug Daten vorhanden sind. Die Bedrohung von mächtigen Drogenhändlerbanden ist dort eventuell zu hoch, sagte Muggah zu WIRED. Das bedeutet gleichzeitig, dass die App in den besonders von Verbrechen betroffenen Teilen der Stadt noch nicht richtig funktioniert.

In Zukunft soll es dann auch neue Funktionen geben: Das Smartphone könnte vibrieren, wenn man eine als sehr gefährlich eingestufte Gegend betritt. Die Entwickler wollen ihre App außerdem in andere Städte bringen. Dafür nötig sind Datenaufzeichnungen von mindestens drei Jahren.

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