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Merkur-Schuhe, Mars-Missionen und Mond-Dörfer: Die WIRED-Woche weitet den Blick

von Domenika Ahlrichs
Merkur, Mars und Mond: Diese drei M haben der WIRED-Woche eine neue Dimension gegeben. Und eine Erkenntnis: Groß denken hilft. Ein Rückblick von Vizechefredakteurin Domenika Ahlrichs

Manchmal ist es so einfach. Da fragt unser Autor Ilja Behnisch den Fußballschuh-Chefentwickler von Adidas, Marco Müller, warum bloß die neuen Modelle für die Europameisterschaft mit Chrom überzogen seien. Und Müller stellt gleich mal die Gegenfrage: „Welche Farbe haben die Trophäen, um die es dabei geht?“ Normalerweise redigieren wir jedes „Äh“ aus einem Interview heraus. Hier muss es bleiben: „Äh, Silber?“ Bingo!

Die neuen Schuhe, die unter anderem vom deutschen EM-Kader getragen werden, haben also die Farbe eines Pokals. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen! Zumal die Schuhe als Mercury Pack verkauft werden, was zugleich farblich (Quecksilber) als auch metaphorisch (Mercurius, Götterbote mit Flügelschuhen) funktioniert. Nur noch 21 Tage bis zur Fußball-EM. Und übrigens noch ein paar Tage weniger, dann ist unser neues Heft draußen, in dem dann unsere große Geschichte steht vom Besuch im Adidas-Designstudio.

Mercury ist übrigens auch der Name eines Planeten. DER Planet, der es kürzlich wagte, direkt vor der Sonne entlang zu ziehen und ihr über Stunden als Punkt die Makellosigkeit zu nehmen. Kleiner Planet, große Wirkung.

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Mars, gewöhn dich daran. Nicht immer dreht sich alles um dich. Na ja, zugegeben doch fast immer. Etwa, wenn Elon Musk mit SpaceX schon in zwei Jahren zum roten Planeten aufbrechen will, Russland mit einem Atomantrieb den Zum-Mars-Flug gern auf 45 Tage verkürzen würde und Forscher in dieser Tech-Woche die Überreste von Mars-Tsunamis untersuchen wollten.

Um es mit den Worten von ESA-Generaldirektor Jan Wörner zu sagen, den unsere Autorin Anna Schughart vor einigen Tagen interviewte: „Der Mensch wird irgendwann zum Mars fliegen, da bin ich sicher“, doch warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch so nah. In diesem Fall der Mond: Der hat „so viele Vorteile, weil er wissenschaftlich spannend ist, weil er erreichbar ist und weil wir dort international zusammenarbeiten können. Deshalb ist der Mond für mich erst mal ein naheliegendes Ziel“, sagt Wörner.

Man könnte auch „der achte Kontinent“ dazu sagen, wie der deutsche Astronaut Alexander Gerst es im Tagesschau-Interview tat, als bekannt wurde: Er wird als Kommandant zur Raumstation ISS fliegen. „Wir Menschen sind ein Inselvolk. Wir leben in einem Ozean, das ist der Weltraum. Den sollten wir kennen.“ (ab Minute 5:35)

ESA-Mann Wörner kann bei seinen Plänen auf die Mithilfe der NASA zählen („gesagt, dass sie zwar zum Mars will, aber einen Zwischenstopp in der Nähe des Mondes trotzdem spannend fände“) und auch die Chinesen „haben ihr Interesse bekundet“. Wichtig für den deutschen ESA-Chef: Es sollte ein gemeinsames Projekt sein. „Die Welt braucht das.“ Die Expertenwelt spricht da schon gern mal vom „Jan Wörner Moon Village“, auch wenn er selbst das nicht so sieht.

So endet diese Tech-Woche mit dem schönen Gefühl, dass es sich lohnt, den Blick zu weiten, Ziele hoch zu stecken, schnell zu laufen und hoch zu fliegen. Visionen formulieren oder in Form chromfarbener Schuhe versilbern: Die Welt braucht das. Schönes Wochenende, auf dass wir die EM 2020 dann vielleicht schon im Moon Village anschauen – oder auf der ISS, wenn Alexander Gerst da 2018 die entscheidenden Weichen stellt. Man wird ja träumen dürfen. Fly me to the moon!

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