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Wie elitär ist euer Filmgeschmack? Diese Website weiß die Antwort

von Michael Förtsch
Sollen am Filmabend mal wieder alle „Herr der Ringe“-Teile im Blu-ray-Player landen, oder doch eher Terry Gilliams „Brazil“? Da steht schnell die ewige Diskussion über Anspruch und Mainstream im Raum. Doch die lässt sich nun ruck-zuck klären: Das Pretentious-O-Meter verrät euch, wie anspruchsvoll oder massenkompatibel ein Film — und damit euer Filmgeschmack — wirklich ist.

Hinter der Website steht der britische Entwickler Niall Beard. Um die Frage nach dem intellektuellen Aanspruch und der angepeilten Zielgruppe eines Films in verständliche Zahlen zu gießen, hat er sich eine schlichte, aber naheliegende Lösung überlegt. Seine Seite nimmt sich einfach Wertungen von den großen Filmdatenbanken IMDB und Rotten Tomatoes, vergleicht dabei Kritiker- und User-Urteile und analysiert, wie weit diese auseinanderklaffen. Je größer das Gefälle in die ein oder andere Richtung, um so massentauglicher und gefälliger oder abseitig-anspruchsvoll und esoterisch würde ein Streifen wohl sein, so Beards Annahme.

Mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist ‚The Avengers‘ etwas für den Massenmarkt.

Tatsächlich sind die Ergebnisse durchaus akkurat. Marvels Superheldenstreifen „The Avengers“ ist mit 70 Prozent Wahrscheinlichkeit eher für den Massenmarkt gedacht: „Das Publikum mag diesen hier mehr als die Kritiker“, meint das Pretentious-O-Meter über den Film. Bei JJ Abrams Steven-Spielberg-Hommage „Super 8“ tendiert die Wertung mit 22 Prozent leicht in den anspruchsvollen Bereich, das Pretentious-O-Meter erklärt: „Die Kritiker und die Zuschauer haben einen Konsens erreicht. Insgesamt denken die Leute: Der passt schon.“ Keinem normalen Zuschauer zutrauen würde der Algorithmus hingegen Orson Welles Meisterwerk „Citizen Kane“, der mit 93 Prozent weit in den elitären Bereich ragt. „Halte dein Monokel bereit“, fordert das Pretentious-o-Meter. „Hier haben wir einen ganz prätentiösen Streifen.“

Die simple Formel hat freilich auch ihre Tücken. Was, wenn ein Film von Kritikern und Zuschauern nur deswegen ähnlich bewertet wurde, weil einfach zu wenige Otto-Normal-Kinogänger ihn kennen? Bestes Beispiel: „Montana Sacra — Der heilige Berg“, ein Film des legendären Alejandro Jodorowsky, der so esoterisch und surreal daherkommt, wie kaum ein anderer. Laut Pretentious-O-Meter schlägt er allerdings zu 82 Prozent dem Massenmarkt zu. 

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