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Holzpuppe statt Smartphone — dieses Gadget soll die Kreativität von Kindern fördern

von Dominik Schönleben
Holzspielzeug muss keine Antithese zur Digitalisierung sein. Bisher bestand smartes Spielzeug überwiegend aus Kunststoff. Das deutsche Unternehmen Vai Kai stellt jetzt interaktive, geschlechtsneutrale Puppen aus Holz her.

Sei es die BB-8 Variante des Spielzeugballs von Sphero, die mit der Cloud verbundene Hello Barbie oder die von animierten KI-Fahrern gesteuerten Autos von Anki Overdrive, sie alle bestehen aus Kunststoff. Doch viele Eltern — vor allem von jüngeren Kindern — hätten es lieber, wenn ihr Nachwuchs mit natürlicheren Materialien spielt. Hier genau will sich Vai Kai mit seinem Spielzeug positionieren. Die mit Bluetooth verbundenen Holzpuppe Avakai soll interaktives Spielen fördern: „Je nachdem wie Kinder sie bewegen, reagieren sie mit Ton, Licht oder haptischen Signalen“, sagt Vai-Kai-Gründer Matas Petrikas.

Topfschlagen war die Inspiration von Spielzeugdesignerin Justyna Zubrycka für die Holzpuppe Avakai. Eigentlich sollte es nur ein hölzerner Ball werden, den man verstecken kann. Doch zusammen mit ihrem Mitgründer Matas Petrikas entschied sie sich, den Trend aufzugreifen: Technologie mit Emotion zu verknüpfen. Digitales Spielzeug war dabei, menschenähnlicher zu werden.

Das Prinzip des Suchens nach einem Topf aufgreifend, entstand die Idee von Puppen, die einander finden. Eine erste Puppe kann von einem Kind versteckt werden, während ein anderes Kind sie mit einer zweiten suchen muss: Die Avakais haben einen Herzschlag, ein Vibrieren im Inneren, das stärker wird, wenn sie nah zusammen sind. So kann man über den Herzschlag der Puppe ihren Gegenpart entdecken. Wird eine Avakai gefunden, reagiert sie darauf, lacht oder kichert: „Die grundlegende Idee ist, dass die Puppen lebendiger sind und Emotionen haben — sie haben ihr eigenes Verhalten, sie niesen, sie gähnen, sie furzen sogar“, sagt Petrikas.

Petrikas sagt: „Wir glauben an die Qualität der Dinge, dass Kindheitserinnerungen es wert sind mehrere Jahre zu bleiben.“ Er wünscht sich, dass Kinder, die mit der Puppe gespielt haben, als Erwachsene ihre Avakai als Symbol ihrer Kindheit behalten. „Holz ist ein super Material, das über die Zeit immer noch schöner wird“, sagt er. Neben dem ökologischen Vorteil sei es als Material einfach angenehm zu berühren.

Was die Avakais in ihrer Schlichtheit von vielen anderen Puppen unterschiedet: Sie sind geschlechtslos. Anstatt in den gendernormierten Farben blau und rosa, langhaarig oder kurzhaarig, gibt es die Puppen in den Varianten Naturholz, Deepsky Blue und Gold. Eine Avakai soll am einen Tag wie eine Prinzessin verkleidet werden können und am anderen ein Moster spielen dürfen. „Wir glauben, dass die Spielzeugindustrie nicht zeitgemäß ist“, sagt Petrikas.

Was bei Barbie Hello viele beunruhigt hat, will Vai Kai besser machen: Die über die Puppe gesammelten Daten gehen nicht an die Eltern. „Wir haben die Puppe so designt, dass keine Überwachung stattfindet. Die Kinder haben ein Recht so zu spielen wie sie wollen“, sagt Petrikas. Nur an Vai Kai werden die Daten übermittelt — zur Verbesserung des eigenes Produktes, wie Petrikas betont. Aber durch einen Opt-Out beim Installieren der App kann auch das verhindert werden. Alle Features der Puppe funktionieren dann trotzdem ganz normal.

Im April wollen die beiden Gründer ihre ersten Avakai-Puppen ausliefern. Um in Produktion gehen zu können, brauchen sie insgesamt 300 Vorbestellungen

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