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Die Plattform Mokli soll Straßenkindern schnelle Hilfe bringen

von Lina Hansen
Schlafplätze, Essen oder ärztliche Versorgung: Überlebenswichtige Anlaufstellen für Straßenkinder gibt es zwar – doch die Betroffenen müssen auch wissen, wo sie sie finden können. Die mobile Seite Mokli bündelt diese Infos und hilft im Notfall weiter.

Ein Smartphone und Auskunft hätte Sophia früher dringend gebraucht. Die heute 27-jährige ist heute Mitglied der Straßenkinderorganisation MOMO und weiß: Viele Kinder und Jugendliche auf der Straße besitzen Smartphones. Jörg Richert vom Verein KARUNA, der sich für Jugendliche in Not einsetzt, ergänzt: „Smartphones sind für Kinder, die ohne Familien leben, so wichtig wie Wasser und Brot“.

Gemeinsam haben MOMO und KARUNA die Plattform Mokli entwickelt. Die auf Mobil ausgerichtete Website soll Straßenkindern schnell eine Übersicht darüber geben, wo sie einen Schlafplatz, ärztliche Versorgung oder eine warme Mahlzeit finden können. Neben Infos zu überlebenswichtigen Angeboten enthält Mokli auch Kultur- und Freizeitangebote und zeigt Jugendlichen auf der Straße, wo sie Geld verdienen können. „Es war uns bei der Entwicklung wichtig, die Kinder und Jugendlichen mit einzubeziehen“, sagt Richert. Denn nur sie wüssten, was sie im Alltag wirklich brauchen. Die Wünsche reichten von leicht verständlichen Icons statt reiner Schriftsprache bis hin zu wenig Verbrauch von Datenvolumen.

Ob in den Unterkünften jeweils noch Schlafplätze frei sind, kann die App leider nicht anzeigen. „Im besten Fall wird herumtelefoniert, in welcher Unterkunft in der Nähe noch etwas frei ist. Im schlechtesten Fall stehen die Kinder vor verschlossener Tür und müssen draußen schlafen“, sagt Richert. In manchen Regionen gelte auch die Regel, dass in vollen Unterkünften bei großem Andrang die älteren Kinder wieder auf die Straße gesetzt werden. „Das hat mit Jugendschutz nichts mehr zu tun“. Mokli versucht diese Situation aufzufangen – hier sehen die Kinder dann auf einen Blick, welche Unterkünfte sich noch in der Nähe befinden und können zumindest selbstständig Alternativen ansteuern.

Eine weitere Funktionalität ist der Whatsapp-Notdienst. „Viele Jugendliche scheuen sich davor, jemanden anzurufen, sei es bei akuter Suizidgefahr oder Verwahrlosung. Die Kontaktaufnahme per Whatsapp ist eine niedrigere Hürde“. Noch wird der Notruf von KARUNA-Angestellten betreut, in Zukunft sollen aber vor allem ehemalige Straßenkinder geschult werden, die Jüngeren helfen möchten.

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Google zeichnete Mokli im Rahmen der Google Impact Challenge als Leuchtturmprojekt aus. Das Preisgeld ermöglichte es KARUNA und MOMO, die App in Zusammenarbei mit Ubilabs zu verwirklichen.

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