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Die Piratin Julia Reda rettet unser Recht auf öffentliche Selfies

von Liat Clark
Das Europäische Parlament will Fotos von öffentlichen Plätzen nicht urheberrechtlich einschränken. Die vom Parlament abgelehnten Anträge hätten uns dazu gezwungen, die Erlaubnis von Architekten und Rechteinhabern zu erfragen, bevor wir ein Selfie an einem öffentlichen Ort in den sozialen Netzwerken posten. Doch 502 Abgeordneten stimmten dagegen.

Verantwortlich für die Rettung unserer sogenannten Panoramafreiheit ist die Parlamentsabgeordnete Julia Reda von der deutschen Piratenpartei, mit der WIRED Germany schon vor der Abstimmung zum Thema Urheberrecht sprach. Die Entscheidung des Parlaments beruht auf der Grundlage ihres ursprünglichen Gesetzesentwurfs, der als einer der tragfähigsten Ansätze zur Schaffung eines einheitlichen Urheberrechts in der EU angesehen wird.

„Europäer werden auch weiterhin in der Lage sein, Selfies online zu posten und sich Fotos von berühmten Gebäuden auf Wikipedia frei anzusehen", sagte Reda gegenüber WIRED UK. „Die Tatsache, dass der Angriff auf die Panoramafreiheit über lange Zeit solch eine Unterstützung bei einer Mehrheit im Parlament hatte zeigt, dass viele Mitglieder die kulturellen Umwälzungen des Internets und deren Auswirkungen auf unser Urheberrecht noch immer nicht verstanden haben.“ Reda ist überzeugt, dass es deshalb noch viel Überzeugungsarbeit brauche, bis es ein ordentliches digitales Urheberrecht in der EU gibt.

„Dieses Gesetz wäre ein Desaster gewesen“, erklärt auch Michael Maggs von Wikimedia UK. „Viele Bürger benutzen Facebook, Tumblr und andere kommerzielle Anbieter“, so Maggs. Hätten die Parlamentarier für den Entwurf gestimmt, wäre jeder Hobby-Fotograf in rechtliche Schwierigkeiten gekommen, selbst wenn die Bilder ohne finanzielle Hintergedanken geteilt worden wären.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Vorhaben innerhalb eines anderen Gesetzes in Zukunft wieder auftaucht, hält Reda für gering. Schließlich stimmten am Ende nur noch 40 Parlamentarier für das Vorhaben. 

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