Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

2,6 Terabyte: So analysierten Journalisten die Panama Papers

von WIRED Staff
Der Süddeutschen Zeitung wurde mit den Panama Papers der größte Leak in der Geschichte zugespielt. Darin lassen sich die geheimen und teils illegalen Geschäfte von Staatsoberhäuptern, Prominenten, Sportlern, der FIFA und anderer finden. Ermöglicht wurde die Auswertung durch moderne Technik. 

Mit 2,6 Terabyte sind die Panama Papers größer als alle bisher dagewesenen geleakten Dokumente. Die Offshore-Leaks aus dem Jahr 2013 etwa umfassten lediglich 260 Gigabyte, also nur etwa ein Zehntel der Dateigröße. Verteilt sind die 2600 Gigabyte in Firmengeheimnissen der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca auf 11,5 Millionen Dokumente. Um diese Datenmengen sinnvoll auszuwerten, haben Teams von Journalisten koordiniert von der Süddeutschen und dem International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) weltweit ein Jahr lang damit gearbeitet.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Seit fast vier Jahrzehnten arbeitet Mossack Fonseca in Panama mit Briefkastenfirmen und Kunden in aller Welt. Die von einem Insider übermittelten Daten wurden ein Jahr lang in 80 Ländern von mehr als 110 Medien und rund 400 Investigativ-Reportern analysiert, schreibt die Süddeutsche. Jede Briefkastenfirma hat dabei einen eigenen Arbeitsordner, in dem sich alle dazugehörigen Dokumente befinden — teils als Textformat, teils als Bilddatei. Damit das Ganze durchsuchbar wird, wurden die Bilddateien zunächst mit der Software Nuix in eine Schriftform übertragen, die sich dann maschinell durchforsten ließ.

Mit einer Volltextsuche der Panama Papers war es den Journalisten danach möglich, Namen abzugleichen: Eine Liste mit Personen, die von der UN sanktioniert wurden, umfasste zum Beispiel 600 Namen, die dann mit einem leistungsfähigen Computer innerhalb einiger Minuten mit den Datensätzen abgeglichen wurden. Heraus kamen Informationen, die weltweit für Ermittlungen und Gerichtsprozesse sorgen dürften. Alleine zwölf aktuelle und frühere Staatschefs sowie weltweite Spitzenpolitiker befinden sich unter den Kunden von Mossack Fonseca. Der Leak des Jahrzehnts war vor allem durch moderne Technik möglich — in Papierform wäre die Weitergabe und Auswertung von 4,8 Millionen E-Mails, 3 Millionen Datenbankdateien, 2,1 Millionen PDF-Dokumenten, 1,1 Millionen Bildern und 320.000 Textdokumenten wohl nie gelungen. 

GQ Empfiehlt