Nach anderen großen Webseiten wie Facebook ist nun auch die New York Times über einen eigenen Tor-Dienst aufrufbar. Wie die Zeitung in ihrer Mitteilung erklärt, geht sie damit auf verschiedene Nutzergruppen ein: Solche, die ihre Online-Privatsphäre mit der Nutzung von anonymen Netzwerken schützen möchten, Gewohnheitsnutzer des Browsers Tor und schließlich Nutzer, die aufgrund technischer Blockaden nicht auf die reguläre Seite zugreifen können. Nachrichtenzensur im Internet können Bürger vieler Staaten nur mit Hilfe des Darknet umgehen.
Um die Tor-Adresse https://www.nytimes3xbfgragh.onion/ aufrufen zu können, ist ein entsprechender Browser wie etwa Tor notwendig. Inhaltlich wird die reguläre Webseite dort gespiegelt — eine inhaltliche Spezialisierung auf die Themen Privatsphäre und Zensur findet also nicht statt. Zunächst ist der neue Tor-Dienst der New York Times ein Versuch und noch im Aufbau. Bis zur nächsten Phase soll es somit keine Logins und Kommentarfunktion geben. Aufgrund von laufenden Optimierungsarbeiten wird die Darknet-Präsenz der Zeitung laut Ankündigung zudem in nächster Zeit auch öfters nicht erreichbar sein.
Datenschutz entwickelt sich mehr und mehr zum Thema des Mainstreams. Zuletzt hatte die neue EU-Verordnung zu diesem Thema strengere Richtlinien angeordnet, welche die Rechte der Nutzer stärken und schützen sollen. Dass mit der New York Times nun auch eines der renommiertesten Nachrichtenportale der Welt im Dark Net zu finden ist, dürfte nicht nur Nutzer in Diktaturen freuen.