Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

„Destiny“ ist dank seiner neuen Erweiterung keine Enttäuschung mehr

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Viele Spieler waren bei der Veröffentlichung von „Destiny“ vor einem Jahr enttäuscht. Ihr Urteil: zu wenige und zu repetitive Inhalte. Nun ist diese Woche die dritte Erweiterung „König der Besessenen“ erschienen — und verwandelt den Science-Fiction-Shooter endlich in das Online-Game, das es von Anfang an hätte sein sollen. Die Story der neuen Erweiterung im WIRED-Test.

Der Science-Fiction-Epos „Destiny“ ist mit einer halben Milliarde US-Dollar Entwicklungs- und Marketingkosten das teuerste Videospiel aller Zeiten. Da es von den Erfindern der legendären „Halo“-Reihe stammt, waren die Erwartungen demnach entsprechend hoch gesteckt für das Playstation- und Xbox-Game.

Doch obwohl „Destiny“ seit seiner Veröffentlichung im September 2014 täglich von Millionen Menschen gespielt wird und bereits zwei Download-Erweiterungen vorweisen kann, polarisiert es wie kein anderes Spiel. Viele Kritiker erkennen zwar das starke Gunplay der coolen futuristischen Waffen an. Sie werfen dem Spiel aber vor, dass hinter der pompösen Hochglanzfassade und dem unter anderem von Paul McCartney komponierten Soundtrack zu wenige Inhalte stecken.

Seit Dienstag ist nun die dritte, bislang ambitionierteste Erweiterung „König der Besessenen“ erhältlich, die WIRED bereits ausführlich gespielt hat. Erstes Fazit nach gut zwölf Stunden Spielzeit: „Destiny“ ist endlich da angekommen, wo es schon längst hätte sein können.

Die Story um den neuen Bösewicht Oryx, der auf Rache sinnende Vater des im ersten Add-on „Dunkelheit lauert“ vom Spieler getöteten Crota, ist in eine würdige, etwa vier Stunden lange Kampagne verpackt. Sie begeistert mit cineastischen Zwischensequenzen nebst „Star Wars“-Momenten und zahlreichen Überraschungen. Die Missionen beinhalten diesmal nicht nur reine Ballersequenzen, in „König der Besessenen“ kommen auch erstmals kleinere Rätselelemente, anspruchsvollere Sprungpassagen und sogar ein Schleichabschnitt vor.

Zudem hat Bungie endlich die Charaktere ausgebaut und erzählt auf unterhaltsame Art und Weise, wie die Hüter der Galaxie sich Oryx und dessen Besessenen-Armee entgegenstellen. Zusammen mit der großartigen Atmosphäre und der bombastischen Präsentation lässt das keinen Science-Fiction-Liebhaber kalt.

Doch wer „Destiny“ kennt, der weiß, dass das Spiel erst dann richtig beginnt, wenn man die Story durchgespielt hat. Im sogenannten Endgame geht es darum, Waffen und Ausrüstung seines virtuellen Alter Egos zu verbessern, um seine sogenannten Lichtpunkte zu steigern. Für die dritte Erweiterung haben die Macher ein neues Levelsystem eingeführt, das sich an klassischen Online-Rollenspielen à la „World of Warcraft“ orientiert — für jeden Gegner-Kill und jede abgeschlossene Mission wird man mit Erfahrungspunkten belohnt, mit deren Hilfe man sukzessive die neue Helden-Maximalstufe 40 erreichen kann.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Doch dann ist noch lange nicht Schluss, denn es kommen die sogenannten Lichtpunkte ins Spiel. Die Lichtpunktzahl ist ein Durchschnitt aus den Angriffs- und Verteidigungswerten der aktuell angelegten Heldenausrüstung. Je höher sie ist, desto mehr Schaden teilt man aus und desto weniger steckt man ein. Und man erhält Zugang zu neuen Spielmodi, die noch bessere Beute versprechen. Das motiviert ungemein — und sorgt dafür, dass man sich gerne in eine nie endende Item-Spirale begibt. Sofern man kein Problem damit hat, Lebenszeit ins Grinding zu investieren.

Zu diesem Zweck warten zahlreiche weitere neue Abenteuer auf den Spieler: Darunter neben etlichen Solo-Aufträgen insgesamt drei neue und drei überarbeitete Strikes für Drei-Spieler-Gruppen sowie ein weiterer exklusiver Strike in der Version für Playstation 4, drei neue kompetitive Modi und acht frische Spielkarten sowie etliche sinnvolle Neuerungen und Optimierungen.

Gerade der neue Schauplatz namens „Grabschiff“, die Festung von Oryx und ein gigantisches Raumschiff, steckt voller Geheimnisse und erinnert an einen unheimlichen Ort, der auch den „Alien“-Filmen gut zu Gesicht stünde.

Schön, dass man für die englische Sprachausgabe den US-Schauspieler und Synchronsprecher Nolan North engagiert und sämtliche Sprachspuren der den Spieler stets begleitenden Drohne „Geist“ neu aufzeichnet hat. Zuvor war „Game of Thrones“-Darsteller Peter Dinklage zu hören, der seinen Job jedoch deutlich schlechter gemacht hatte.

Gelungen sind auch die neuen Fähigkeiten der drei Charakterklassen Warlock, Jäger und Titan, die auch „Destiny“-Veteranen wieder neue Anreize liefern. Wenn man mit seinem Sonnenbezwinger-Titan den Feuerhammer auspackt und damit die Besessenen malträtiert, sieht das fantastisch aus und macht einfach einen Riesenspaß.

„König der Besessenen“ hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck. Wie lange „Destiny“ mit der neuen Erweiterung schlussendlich motivieren kann, das hängt allerdings auch von dem Sechs-Spieler-Raid „Königsfall“ ab, den Bungie heute veröffentlichen will. Im neuen Raid wird es besonders gute Waffen und Ausrüstungsteile zu erobern geben und er soll die bislang größte Herausforderung des Spiels sein.

„Destiny: König der Besessenen“ ist für Playstation 3, Playstation 4, Xbox 360 und Xbox One ab 40 Euro und in diversen Editionen erhältlich.  

GQ Empfiehlt