„Ein Klarname ist keine echte Identifikation“, schreiben die Initiatoren, zu denen die Electronic Frontier Foundation und die Human Rights Watch gehören. Sie kritisieren Facebooks Festhalten an den Klarnamen vor allem, weil die Überprüfung nicht die neue Identität von Transsexuellen akzeptiert. Wer seine Identität nicht anhand der Dokumente, die Facebook verlangt, vorweisen kann, muss mit einer Deaktivierung des Accounts rechnen. Die Nameless Coalition betont, dass das Unternehmen sich der Fehler im Prozess bewusst sei, diese aber nicht löse. Die derzeitige Klarnamenregelung führe zu Diskriminierung. Auch sei nicht klar, wie der Plattformbetreiber den Identitätsnachweis weiterverwende.
Als Lösung schlägt die Aktivistengruppe deshalb vor, keine von der Regierung ausgegebene Identitätsnachweise als Grundlage zu nehmen, sondern auch andere Methoden zur Bestätigung zuzulassen. In Fällen, wo die Angabe des echten Namens den User gefährden könnte, solle außerdem ein Pseudonym erlaubt sein. Außerdem müsse Facebook den Prozess transparenter gestalten und Nutzer darüber informieren, was mit dem angeforderten Identitätsnachweis passiert. Bei einer Sperre des Nutzerkontos fordert die Nameless Coalition außerdem die Möglichkeit einer Anfechtung und zweiten Begutachtung der Identität.
Die Organisation erwartet bis zum 31. Oktober eine Antwort von Facebook. Ein Konzernsprecher erwiderte, das mit der aktuellen Klarnamenpflicht die Sicherheit für die User gewährleistet werden soll, der Prozess aber ständig verbessert werde. Um ihre Forderungen zu bekräftigen, hat die Nameless Coalition eine Online-Petition gestartet, bei der Facebook-User ihre Zustimmung ausdrücken können.