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Die Londoner Polizei hat Bitcoin von einem Hacker beschlagnahmt

von WIRED Staff
Jetzt hat auch die Londoner Polizei erstmals Bitcoin beschlagnahmt. Denn ein Hacker, den die britischen Ermittler hochgenommen haben, hat sich für seine Dienste in der Kryptowährung bezahlen lassen.

Am vergangenen Freitag, den 25. Mai, war der Hacker Grant West verurteilt worden. Der 26-jährige hatte weltweit Firmen mit Phishing-Mails angegriffen, um an Finanzdaten zu gelangen. Diese verkaufte er im Darknet. Dabei ließ er sich stellenweise direkt in Bitcoin bezahlen oder konvertierte Fiatgeld in die bekannte Kryptowährung. Das so entstandene Vermögen hat die Polizei jetzt beschlagnahmt: Insgesamt stellte die Londoner Polizei über eine halbe Million Euro in Bitcoin sicher.

In den 188 Jahren, in denen die London Metropolitan Police bereits existiert, ist dies die erste Beschlagnahmung von digitalem Geld. Das Verfahren, bei Verbrechen gewonnene Vermögen zu pfänden, ist dann anwendbar, wenn der eigentliche Besitzer des Geldes nicht zu ermitteln ist. Da es sich bei den fraglichen Bitcoins nicht um Diebesgut, sondern um die Bezahlung für illegale Taten handelt, ist das der Fall.

Die Polizei konnte bei Durchsuchungen in diesem Fall noch weitere Dinge sicherstellen: Neben einer Speicherkarte mit rund 78 Millionen Nutzernamen mit dazugehörigen Passwörtern fanden sich zusätzlich Beweise für direkte Angriffe auf 17 größere Firmen. Darunter sind unter anderem Sainsbury's und ein finnischer Exchange für Kryptowährungen.

Bitcoin sind als Zahlungsmethode für illegitime Dienste im Darknet beliebt, da sie vermeintlich anonym sind und an den Kontrollen von Fahndern vorbei funktionieren. Das ist allerdings nicht immer der Fall: Amazon etwa hat zuletzt ein Patent für eine Technik bewilligt bekommen, mit der sich die Transaktionen in der Blockchain vergleichweise leicht verfolgen ließen. Dieses System soll auch an staatliche Behörden verkauft werden. Auch daher gewinnen mehr und mehr andere Kryptowährungen an Beliebtheit bei einer um Anonymität bemühten Klientel. Darunter Monero aber auch ungewöhnlichere Alternativen wie DeepOnion.

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