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Die Regierung Irans unterdrückt auch im Netz

von WIRED Staff
Proteste gegen die Regierung werden im Iran per Social Media und Messenger organisiert. Um das zu unterbinden, blockiert das Regime immer häufiger den Internetzugang — und meldet aufrührerische Kanäle auch schon einmal per Twitter.

Die Proteste gegen Zensur und wirtschaftliche Unsicherheit im Iran sind die Größten seit 2009. Dabei spielt vor allem das mobile Internet eine Rolle: Die Demonstranten nutzen vor allem Dienste wie Instagram und das im Iran äußerst beliebte (verschlüsselte) Telegram, um sich abzusprechen und Informationen zu verbreiten. Bereits am 30. Dezember hat die Regierung unter Hassan Rouhani daher erstmals Teile des Internets abgeschaltet — und weitet die Sperren inzwischen auch auf Festnetzanschlüsse aus.

Telegram ist in Iran die wichtigste Kommunikationsplattform auf Smartphones und verfügt unter den 80 Millionen Einwohnern über 40 Millionen Nutzern. Der Dienst zeigte in den vergangenen Tagen allerdings durchaus auch vorauseilenden Gehorsam, wenn es um die Bekämpfung der Proteste geht: Telekommunikationsminister Mohammad-Javad Azari Jahromi twitterte Telegrams CEO und Gründer Pavel Durov an, ein Kanal würde zu gewaltsamen Protesten aufrufen. Der in Dubai ansässige Unternehmer bestätigte, dass dies gegen die Regeln der Plattform verstoße. Er meldete später, der Kanal sei entsprechend gesperrt worden.

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Da Rouhanis Regierung die Versprechen, das Internet weiter zu öffnen, bislang nicht erfüllt hat, behelfen sich die Bürger des Irans schon länger selbst: Die Nutzung von VPN-Verbindungen und eigenen Apps zur Umgehung der Zensur sind weit verbreitet. Entsprechend wissen die Demonstranten, wie sie Einschränkungen des Netzes umgehen können: Zum Teil haben die Besitzer von Festnetzanschlüssen ihren Passwortschutz deaktiviert, damit Menschen rund um ihren Wohnsitz auch bei abgeschaltetem Mobilnetz noch ins Internet können.

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