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​In diesem Horror-Game spielt ihr ein blindes Mädchen

von Michael Förtsch
Nicht mehr sehen zu können, diese Vorstellung ist für viele gruselig. Was aber, wenn sich ein blindes Mädchen plötzlich allein im einem Geisterhaus wiederfindet? Das wollen die Entwickler von „Perception“ herausfinden. Denn die Heldin dieses Grusel-Games sieht nur das, was sie hört.

Die junge Cassie ist blind, dennoch sieht sie seit Monaten das Bild eines alten Hauses in ihren Träumen. Wie sie durch Nachforschungen entdeckt, ist dieses aber nicht nur ein Hirngespinst, sondern ein reales Anwesen am Echo Bluff in Gloucester, Massachusetts. Um herauszufinden, was es mit ihren merkwürdigen Visionen auf sich hat, macht Cassie sich auf den Weg, um das Haus zu erforschen. Wie sie allerdings schnell erkennen muss, ist sie dort nicht allein.

Nur Dinge, die von Schallwellen getroffen werden, sind sichtbar.

Wie eine Mischung aus dem Horror-Game „Amnesia“ und dem Ego-Abenteuer „Gone Home“ soll sich das Spiel „Perception“ anfühlen, in dem Cassies Geschichte erzählt wird. Aber doch ganz besonders, denn anders als in genannten Titeln sieht die Heldin, und damit der Spieler, zunächst einmal gar nichts. Nur Oberflächen und Gegenstände, die von Schallwellen getroffen werden, werden auf dem Bildschirm erhellt. Sonst ist das Bild schwarz. So ist etwa das vom Wind umrauschte Haus von Außen sichtbar, oder die Kulisse rund um ein pfeifendes Rohr. Allerdings kann Cassie durch Klickgeräusche, ähnlich einem Sonar, für kurze Zeit ihre direkte Umgebung aufdecken — eine Methode, die manche blinde Menschen tatsächlich anwenden.

Allerdings macht die junge Heldin damit auch auf sich aufmerksam, was sie in Gefahr bringen kann. Obendrein kann der surreale Effekt ebenso für Schockmomente sorgen, beispielsweise wenn Cassie in einer dunklen Ecke einen Mottenschwarm aufschreckt, dessen Geräusche die Schwärze abrupt in helles Weiß umschlagen lassen.

Hinter dem Spiel stecken einige ehemalige ‚Bioshock‘-Entwickler. 

Gekämpft werden soll in „Perception“ allerdings nicht, sowieso ist Cassie nur mit einem Blindenstock und einem Smartphone unterwegs. Stattdessen soll die Geschichte des Anwesens, seiner ehemaligen Bewohner und der ominösen Präsenz, die im Gruselschuppen wohnt, erforscht werden. Ist der unheimliche und körperlose Hausgast der Heldin auf den Fersen, muss sie ihn mit dem Werfen von Büchern und anderen Gegenständen von sich ablenken. Wird Cassie entdeckt, hilft es ähnlich wie im Survival-Horror-Spiel „Alien: Isolation“ nur, sich in einem Wandschrank oder unter einem Tisch zu verstecken, bis die Gefahr vorüber ist.

Hinter „Perception“ steht das junge Studio The Deep End Games, das sich aus ehemaligen Entwicklern der preisgekrönten „Bioshock“-Spiele zusammensetzt. Finanziert werden soll das Projekt mit einer Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter, die mindestens 150.000 Dollar Anschubfinanzierung bringen soll. Die Kampgane endet am 25. Juni. Falls alles nach Plan läuft, so hoffen die Entwickler, könnte „Perception“ schon im Sommer 2016 erscheinen, zunächst für den PC, später dan auch für andere Plattformen. 

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