EU-Vizekommissionspräsident Andrus Ansip hat gegenüber der dpa bestätigt, dass der Mobilfunkstandard 5G innerhalb der EU zukünftig stärker gefördert werden soll. Es könne nicht sein, dass der Mobilfunkempfang während einer Fahrt von Brüssel nach Straßburg teilweise komplett ausfalle, während in abgeschiedenen Gegenden wie den bevölkerungsarmen Regionen Lapplands fast überall Zugang zu schnellem Internet und 4G gewährleistet sei, sagte Ansip.
Das Ziel müsse demnach ein Mindeststandard sowie eine deutliche Verbesserung der Investitionsbedingungen sein. Medienberichten zufolge will die Kommission auch gegen Protektionismus im Online-Handel vorgehen. Ein Großteil der europäischen Verbraucher habe nach wie vor kaum Möglichkeiten, Waren oder Dienstleistungen aus dem europäischen Ausland zu beziehen, heißt es.
Deutschland gehört zu den EU-Ländern, in denen besonderer Nachholbedarf bei der Digitalisierung besteht. Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zufolge betrifft das insbesondere den Breitbandausbau, digitale Geschäftsmodelle und den Bereich E-Government. 5G soll hierzulande laut dem Plan des Verkehrsministeriums bis 2025 landesweit verfügbar sein. Das kann allerdings nur mit einem flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes funktionieren.