Geoblocking heißt, dass Inhalte im Internet regional durch die jeweiligen Anbieter gesperrt werden. Das wiederum begrenzt die globale Freiheit des World Wide Web maßgeblich. Mittelfristig soll sich das zumindest innerhalb der Europäischen Union ändern: Wer in Zukunft das eigene Netflix-Abo in einem anderen Land der EU nutzen will, soll das ohne Einschränkungen tun können. Damit wollen die EU-Kommissare auch die bisherigen Umgehungsstrategien der Nutzer von Plattformen wie Sky, Netflix oder Maxdome einschränken, die ihrer Meinung nach die Piraterie von Inhalten befeuern.
Andrus Ansip, Vizepräsident der EU-Kommission, sagte dazu: „Menschen, die Inhalte legal kaufen, müssen in der Lage sein, sie überall in Europa mitzunehmen.“ Die angestrebte Neuregelung soll die Rechte von Kunden im innereuropäischen Ausland stärken und würde dementsprechend nur für kostenpflichtige Dienste gelten. Die neuen Pläne zum digitalen Binnenmarkt stoßen in ihrer jetzigen Form allerdings auch auf Kritik.
Dass die aktuellen Überlegungen genau jener Analyse folgen, die hierzulande zur Einführung des Leistungsschutzrechts für Presseverleger (LSR) geführt hat, sieht zum Beispiel Leonhard Dobusch in seinem Kommentar auf netzpolitik.org durchaus kritisch: „Da es hierbei aber um ganz grundlegende Praktiken wie Verlinkung auf online verfügbare Inhalte geht, könnte eine vom LSR inspirierte Einschränkung von Verlinkungs- und Embeddingfreiheiten drohen.“