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Mit combyne könnt ihr euch auf dem Smartphone Outfits zusammenswipen

von Anna Schughart
Einfach swipen, bis man das richtige Outfit gefunden hat, verspricht die deutsche Bekleidungs-App combyne. In ihr kann man sich dann mit Freunden darüber austauschen, was man morgen anziehen soll. Wir haben mit den Erfindern der App gesprochen.

Was ziehe ich heute an? Mark Zuckerberg hasst diese Frage. Er will so wenige Entscheidungen wie möglich treffen, die nicht dazu beitragen, die Facebook-Community zu verbessern. Seine Lösung: Fast jeden Tag das gleiche graue T-Shirt tragen. Ein Münchner Startup hat da noch eine andere Idee: Die App combyne.

„Es gibt extrem viele Fashionangebote im Internet, aber das meiste sind Shops oder Blogs und Magazine. Da kann man Kleidung kaufen oder über die Outfits von anderen diskutieren. Was fehlt, ist das, was jeder von uns macht: sich selbst ankleiden“, sagt Philipp Seybold, der die Idee für die App hatte. Für ihn ist das Ankleiden eine Form der visuellen Kommunikation. Was wir morgens anziehen würden, sage etwas über uns aus, glaubt Seybold: „Mit combyne transferieren wir das in die digitale Welt.“

In der combyne-App können die Nutzerinnen Outfits erstellen, die Outfit-Ideen von anderen kommentieren oder Alternativvorschläge machen: „Die Handtasche passt nicht zu den Schuhen, probier doch mal die hier.“ Combyne soll das digitale Vor-dem-Spiegel-Anprobieren sein, nur dass man kein Selfie an die beste Freundin schicken muss, um ihre Meinung einzuholen. Man muss sich auch nicht durch Klamottenberge wühlen, sondern einfach nur swipen.

Combyne erfüllt damit zwei Aufgaben: Einerseits kann man einfach Spaß beim Kombinieren haben, virtuell Klamotten und Outfits ausprobieren, ohne sie kaufen zu müssen. Andererseits kann combyne auch die Frage beantworten: Was soll ich morgen anziehen?

Momentan ist combyne allerdings vor allem noch eine kreative Spielerei — ein bisschen wie das Kinderspiel Mix-Max. (Es sei denn, man möchte jeden Tag ein komplett neues Outfit tragen.) Denn bis jetzt kommt die Mode in der App ausschließlich von den rund 30 Partner, mit denen combyne kooperiert. Darunter große Namen wie Zalando, Topshop oder Mango und kleine Designer zum Beispiel den Young British Designers. „Wir versuchen, die Realität abzubilden und da gibt es nicht nur eine Preisklasse“, sagt Christian Dienst, einer der drei Gründer.

Bald soll man die Waren aus den Shops aber auch mit den eigenen Röcken, Hosen und T-Shirts kombinieren können. „Unsere App ist momentan noch im Beta-Staus, aber in zwei Monaten können unsere Nutzerinnen auch ihre eigenen Teile fotografieren und in die App laden“, sagt Seybold. Die Aufgabe der App ist, dass die Kleidungsstücke gut aussehen, ausgeschnitten sind und die Proportionen stimmen. „Die Teile müssen auch smart sein und wissen, wie sie sich zueinander verhalten. Wenn ich zum Beispiel eine Hose rein swipe, dann muss die andere Hose verschwinden.“

„Wir verdienen nicht an In-App-Käufen,“ sagt Seybold. Stattdessen möchte das Münchner Startup Bekleidungs-Shops einen Platz in ihrer App geben. „Viele Shops verschlafen gerade den mobilen Trend. Kleidung wird bald kaum noch am Laptop gekauft, sondern am Handy“, sagt Seybold. Doch die combyne-Gründer glauben nicht, dass es sich für jeden Shop lohnt, eine eigene App zu bauen: „Die Menschen benutzten nur eine Handvoll von Apps.“ Gegen eine monatliche Gebühr transferiert combyne den Inhalt eines Onlineshops in die combyne-App und eröffnet einen dazugehörigen Webshop in der combyne-App.

Momentan nutzen laut Seybold rund 25.000 Menschen in Deutschland und Österreich die App. Sie richtet sich bisher nur an Frauen. Das soll sich aber dieses Jahr noch ändern. Dann könnte auch Mark Zuckerberg endlich die App nutzen, um zu entscheiden, was er anziehen soll. 

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