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Der Tod eines Investors vernichtet ein Ripple-Vermögen

von WIRED Staff
Der US-Milliardär Matthew Mellon hatte früh in Ripple investiert. Durch seinen unerwarteten Tod könnte jetzt ein Vermögen in der Kryptowährung für immer verloren sein. Der Fall wirft Fragen dazu auf, was im Sterbefall mit digitalen Besitztümern geschehen soll.

Der Amerikaner Matthew Taylor Mellon II ist ein Nachkomme von Thomas Mellon, dem Gründer der Mellon Bank. Der Geschäftsmann war einer der ersten, der in die Kryptowährung Ripple – auch XRP – investierte, die zum gleichnamigen Markt- und Finanzsystem gehört. Rund zwei Millionen US-Dollar soll er gegen die digitale Devisen getauscht haben. Deren Wert ist seit 2017 nachhaltig gestiegen. Zwischenzeitlich soll Mellons Ripple-Vermögen über eine Milliarde US-Dollar wert gewesen sein. Rechtzeitig vor einem Kurseinbruch gen Anfang des Jahres habe er sich für einen Teil seiner XRP-Einlagen ganze 350 Millionen US-Dollar auszahlen lassen. Der Rest könnte jedoch nun für immer unzugänglich bleiben.

Vor wenigen Wochen war der 54jährige Matthew Mellon auf dem Wegin eine Entzugsklinik in Mexiko überraschend verstorben. Dabei soll er auch sämtliche Passwörter, Passphrasen und Zugangsdaten mit ins Grab genommen haben. Laut seinem persönlichen Assistenten wäre Mellon geradezu paranoid gewesen. Er habe sich ständig gesorgt, dass jemand sein Geld stehlen könnte und hätte daher nienamdem getraut.

Vor allem vor Hackern habe er sich gefüchtet. Daher habe er Informationen zu seinen Ripple-Anlagen mit niemandem geteilt, sondern diese in zahlreichen Bankschließfächern quer durch die USA verwahrt, die er unter verschiedenen Namen angemietet hat. Auch soll er sein Vermögen auf Dutzende Konten bei unterschiedlichen Exchanges und auf zahlreiche Wallets aufgeteilt haben. Dadurch habe er sicherstellen wollen, dass er stets Rücklagen habe. Wie groß das Ripple-Vermögen von Mellon zuletzt war, ist nicht ganz sicher. Aber es soll derzeit irgendwo zwischen 250 Millionen und einer halbe Milliarde US-Dollar liegen.

Ob Mellon noch weitere Kryptoschätze hinterlassen haben könnte, ist nicht bekannt. Jedoch hätte er die meisten anderen Kryptowährungen als unamerikanisch empfunden.

Mellons Familie dürfte Schwierigkeiten haben, an die digitalen Hinterlassenschaften zu gelangen. Während traditionelle Finanzprodukte entsprechende Mechanismen besitzen, bei denen sich Hinterbliebene auszahlen lassen können, ist dies bei Blockchain-Anwendungen mangels zentraler Instanz nicht möglich. Zudem dürften sich einzelne Exchange-Accounts oder gar Wallets nicht zielsicher auf Mellon zurückführen lassen.

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