Vor fast neun Jahren haben Google und die XPrize Foundation den Lunar XPrize ausgelobt. Ein mit 30 Millionen US-Dollar dotierter Wettbewerb, der von seinen Teilnehmern gigantisches verlangt: Sie sollen als erste Privatpersonen einen Rover bauen und diesen auf den Mond schicken. Dort muss das Fahrzeug mindestens 500 Meter zurücklegen und anschließend die gesammelten Daten und ein HD-Video zur Erde funken.
Eigentlich hätte die Herausforderung schon Ende 2012 gemeistert werden sollen. Doch das war etwas zu ambitioniert, weshalb der Wettbewerbsschluss auf Ende 2017 verlegt wurde. „In diesem Moment“, sagt Yasemin Denari Southworth von Google, „befinden sich 16 Teams im Rennen zum Mond.“ Wie sich diese bisher schlagen, soll nun die Dokumentation „Moon Shot“ zeigen, die kostenlos auf YouTube und Google Play zu sehen sein wird.
Für die bildgewaltige Inszenierung konnte Google den „Star Wars“- und „Star Trek“-Regisseur J. J. Abrams als Produzenten und den für „Skateistan“ und „Virunga“ bekannten Dokumentarfilmer Orlando von Einsiedel als Regisseur gewinnen. Die beiden haben für „Moon Shot“ neun der Wettbewerbs-Teams über die letzten Monate begleitet und zeigen in Aufnahmen ihrer Arbeit und in Interviews die Ideen, Herangehensweisen, Motivationen und Probleme der Raumfahrtvisionäre.
Zu den gefilmten Teams gehört etwa das von Audi gesponserte Team Part-Time Scientists aus Berlin, das mit Universitäten und Optik-Konzernen kooperiert und schon erfolgreich vier Rover-Prototypen gebaut hat. Oder Plan B, ein Vater-Sohn-Gespann aus Kanada, das „nur versucht, zum Mond zu kommen“ und dafür im heimischen Schlafzimmer hämmert und schraubt. Mit Team Indus tritt außerdem eine Gruppe indischer IT-Spezialisten und Ingenieure an. Ihr Motto: „Ist doch nur Raketenwissenschaft.“
Den Teilnehmern bleiben noch knapp 21 Monate, in denen sie ihre Mond-Rover fertigstellen und einen Raketenflug organisieren müssen. Viel Zeit ist das nicht. Erscheinen soll „Moon Shot“ in neun Teilen. Der erste wird am 15. März auf Google Play veröffentlicht und am 17. März auch bei YouTube auf dem Kanal des Lunar XPrize zu sehen sein.