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Einer der spannendsten Filme beim Sundance Festival wurde mit dem iPhone gedreht

von Katharina Brunner
Der Film „Tangerine“ erzählt die Geschichte von transsexuellen Prostituierten in Los Angeles. Er wurde ausschließlich mit drei iPhone 5s gedreht und läuft gerade auf den Sundance Film Festival.

„Wir sind alle Cineasten. Wir wollten, dass der Film auf der großen Leinwand gut aussieht “, sagt Regisseur Sean Baker. Aber wie hat er es geschafft, dass „Tangerine“ nicht wie ein billiges YouTube-Video wirkt und es tatsächlich bis zum Sundance schafft, obwohl er nur mit Handykameras gedreht wurde? 

Theoretisch kann jeder einen iPhone Film drehen.

Die erste wichtige Zutat, um Kino-Feeling herzustellen, ist das richtige Seitenverhältnis. Doch leider filmt das iPhone nur 16:9. Baker behalf sich deswegen mit sogenannten anamorphen Linsen von Moondog Labs. Als Aufsatz für die iPhone-Kamera verzerren sie die Aufnahmen in das richtige Seitenverhältnis 2,35:1, mit dem sich die im Kino typischen schwarzen Balken ergeben. „Ehrlich gesagt, ohne die hätte ich den Film nicht gemacht“, gibt Baker zu.  

Die zweite Zutat war die App Filmic Pro, die für 7,99 Euro im AppStore, die totale Kontrolle verspricht: „Filmic hat alle Features von Videokameras, die 1000 Mal so viel kosten.“ Zusätzlich verwendeten die „Tangerine“-Macher ein Schwebestativ, um Wackler zu vermeiden. Der Titel des Films kommt von der Postproduktion: Durch die extrem gesättigten Farben ist Orange sehr dominant. Und eine Tangerine ist eine der Mandarine ähnliche Frucht.

Praktisch bleiben die Anforderungen die gleichen wie bei einem Dreh ohne Smartphones.

Ganz neu sind komplett mit dem Smartphone gedrehte Filme nicht. Vimeo hat einen eigenen Channel für sie, sogar ein eigenes Filmfestival gibt es. Dennoch ist es ein Meilenstein für diese Art der Produktion, dass mit „Tangerine“ nun ein iPhone-Film auf einem der renommiertesten Filmfestivals für Independent-Filme läuft.

Einen Kinofilm mit dem Smartphone zu drehen, senkt die Kosten eines Drehs erheblich: keine teuren Kameras, kleinere Crew, die Einstiegshürden sinken. Kann also jeder iPhone-Besitzer einen Kinofilm drehen? Theoretisch ja, praktisch bleiben aber die gleichen Anforderungen wie bei einem Dreh ohne iPhones, erklärt James Ransone, einer der Hauptdarsteller: „Du musst immer noch wissen, wie Filmbearbeitung funktioniert. Du musst immer noch wissen, wie Ton funktioniert. Du musst immer noch wissen, wie eine Kamera funktioniert.“ Voraussetzungen, die das Team von Tangerine erfüllt, wenn man den Kritikern glaubt

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